Reiseberichte

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Nordamerika: Mexico Teil 1 (26.07.08 - 19.10.08)
Nordamerika: Mexico Teil 2 (19.10.08 - 28. 01. 09)
Nordamerika: Mexico Teil 3 (29.01.09 - 5.April. 2009)
Nordamerika: USA (06. April 2009 - 22. Juni 2009)
Nordamerika: Kanada (22.06.09 - 22.07.09)
Nordamerika: Alaska (22.07.09 - 20.08.09)
Nordamerika: Kanada Teil 2 (21.08.09 - 09.11.09)

Nordamerika: Mexico Teil 3
(29.01.09 - 5.April. 2009)

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Mexico Teil 3 (Baja California,das dornige Paradies)



Reiseroute durch Mexikos Baja California
(3.Teilabschnitt) 3.975 Km

Reiseroute
Von Topolobampo (Los Mochis) mit der Fähre nach La Paz auf die Peninsula Baja California. Rundfahrt nach Süden auf der Mex 1 San José del Cabo, Cabo San Lucas, entlang am Pazific Todos Santos, La Paz, Mex 1 Santa Rita, el Coyote, Ciudad Constitución, San Carlos, zum Golf Ultima Agua, Puerto Agua Verde, Loreto, Mulegé, Santa Rosalia, San Ignacio, Laguna San Ignacio zu den Walen, Sierra San Francisco, Guerrero Negro zu den Walen, Rosarito, Bahia de los Angeles, Chapala, Catavina, A San Quintin, Ensensda, Mex 3 nachTecate. In Tecate keine Aduana für das Fahrzeug, weiter nach Tijuana zur Grenze. Am 6.4.2009 Einreise USA in Tijuana.

Sprache: Amtssprache Spanisch
Einreisebestimmungen und Abwicklung: Siehe Mexico Teil
Zahlungsmittel: Die offizielle Währung von Mexiko ist der Peso.

Wechselkurs (2.04.09):
1.- € ca. 18,40.- Peso
1.- US$ ca. 13,80.- Peso


500 Peso entsprechen etwa 28.- Euro

Dieselpreis: (5.04.09)1 Liter 7,41 Peso = ca 0,40.- €
Benzin: 1 Liter 7,75 Peso = ca. 0,42.- €
Aufenthaltsdauer:26.07.08 - 5.April. 2009
Gefahrene Km von Oaxaca bis Los Mochis 5.685 Km


KFZ- Schild von der Baja California in Mexiko

Baja California , unser letzter Reiseabschnitt durch Mexico.
Mit der Überschiffung von Topolobampo nach La Paz haben wir das Festland Mexicos verlassen und stehen nun auf der Peninsula Baja California. Eine karge Bergwelt mit Kakteenwüsten durchzieht die Halbinsel zwischen dem Pazifik und dem Mar Cortes. Das sind fast 1700 Km Einsamkeit auf der Transpeninsula vom Cabo San Lucas, einem quirligen Touristenort im Süden, bis nach Tijuana, dem berüchtigsten Grenzübergang in die USA. Unser Hauptgrund, auf die Baja C. zu kommen, war sicherlich die Beobachtung und Berührung der "Ballena Gris" ( Grauwale). Die fast 30 Tonnen schweren und über 15 Meter langen Meeressäuger, bringen in den salzhaltigen Pazifik-Lagunen, zwischen Dez. und März, ihre 500 - 800 Kg. schweren Walbabys zur Welt. Die hautnahe Begegnung mit ihnen, war für uns ein bleibendes und beeindruckendes Erlebnis.

Für unsere Mexikanischen Freunde
Traducción Para nuestros amigos mexicanos:

Baja California, nuestro último viaje a través de la sección Mexico. En barco desde Topolobampo a La Paz, se deja la parte continental de Mexico y se encuentran ahora en la península de Baja California. Un árido desierto, montañas con cactus cruza la península entre el Océano Pacífico y el Mar Cortés. Eso es casi 1700 km en la soledad Transpeninsula de Cabo San Lucas, una animada ciudad turística en el sur, a Tijuana, el famoso cruce de fronteras en los Estados Unidos. Nuestra principal razón para venir a Baja C., fue sin duda la observación y el contacto con la "Ballenas grises". Las 30 toneladas y 15 metros de largo de mamíferos marinos, que en el Pacífico lagunas saladas, entre diciembre y marzo, 500 - 800 kg de pesada a sus bebés al mundo. La piel de cerca el encuentro con ellos fue una experiencia inolvidable e impresionante.


Einsamer Strand am Golf California, nördlich von La Paz


Coolman Simba, unser Weltenbummler, nimmt sich zuerst auf der
warmen Baja (sprich: Bacha) ein Sonnenbad.


Erste Begegnung mit den Baja-Kandelaberkakteen


Einer unserer Übernachtungsplätze

Am Cabo San Lucas, trifft sich nicht nur der Pazifik und das Cortes-Meer, sondern auch die Urlauberschar aus USA und Kanada. Sie fliehen vor nichts anderem, als dem eisigen Winter in Nordamerika. Mallorca lässt grüßen. Hotelanlagen, Golfplätze, Luxus-Yachten und schöne Sandstrände, welch ein Kontrast zu den Menschen auf dem Festland Mexicos. Der außergewöhnliche Fischreichtum um das Cap ist ein Traum für Sportangler, Taucher, Schnorchler und Ausflügler auf den zahllosen Glasboden-Boote. Auch wir drehten eine Runde mit einem Boot um das Cap, an dem sich ein natürlicher Felsbogen gebildet hat.


Der Felsenbogen el Arco am Cabo San Lucas


El Arco


2 Pelikane beim Morgenputz


Pelikan im Flug

2 Tage suchte ich bei verschiedenen Anbietern im Hafengelände nach einer günstigen Mitfahrgelegenheit zum Merlin "Film-Angeln", aber 200.- US Dollar wollte ich wirklich nicht ausgeben, nur um das Angelerlebnis anderer zu filmen. Also ging ich ins Headquader des Angelsports: zu Marlin Masters Sportfishing. Kaum habe ich mich vorgestellt und mein Vorhaben angekündigt, wurde ich für eine freie Tour am nächsten Morgen herzlich an Bord eingeladen. Muchas gracias Amigos!


In voller Fahrt ins Fanggebiet des Marlin



Der erste Biss: ein junger Hai, den ließ man wieder frei.


"Petri heil": Über eine Stunde dauerte der Drill von Oliver mit dem Marlin

In Strandnähe übernachteten wir auf einem Campground und am frühen Morgen nahm ich den ersten Bus zum Hafengelände. Mit einer Familie aus Kanada (4 Personen) ging's dann mit einem Schnellboot in die Fanggebiete des Blue-, Black- und Striped Marlin. Auch große Haie, Thunfische und Roosterfische tummeln sich vor der Küste der Baja California. An keinem Ort der Welt werden so viele Schwertträger gefangen wie hier. Dementsprechend sind es auch gesalzene Preise. So ein Halbtagestrip mit vier Personen kann ganz schön ins Geld gehen und kostet schon mal zwischen 600.- und 800.- USD für das Boot. Hat man dann noch einen Marlin wie Oliver am Hacken, wird man gefragt ob man ihn ins Boot haben möchte, oder die Angelschnur kappen sollte. Wird der Fisch mit einem langen Hakenstock an Deck gezogen, kostet das dann nochmals extra 1200.- bis 2000.- USD !!! je nach Größe. Oliver war ganz happy mit seinem Fang und ich mit meinen Aufnahmen.


Oliver und seine Frau mit ihrem Fang.

Auf der Mex 19 fuhren wir an der Pazifikküste entlang und erreichten bei La Paz wieder die Mex 1 in Richtung Santa Rita. Diese Carretera Transpeninsular, kurz Mex 1 genannt, ist die Hauptschlagader auf der Baja. 1700 Km Natur pur bis zur Grenzstadt Tijuana in die USA. Wir durchfuhren braungelbe Kakteensteppen, kleine Palmenoasen und kamen in alte Missionsstationen. Zwischendurch zweigten staubige Stichpisten ins Hinterland ab, die zu kleinen Fischerdörfern und einsamen Stränden führten. So auch nach Agua Verde. Wir befuhren eine anfangs recht gute Schotterpiste, die sich hoch hinauf in die Berge windete, von dort ging es dann auf engen und steilen Serpentinen wieder an den Strand zum Golf von California. Von oben sahen die blauen Buchten einfach traumhaft aus.


Moula Moula auf dem Weg in einsame Buchten


Abendstimmung bei Agua Verde am Golf von California

Explodierende Steine
Nach 2 Tagen verließen wir diesen einsamen Platz, an dem morgens und abends die Kojoten heulten und fuhren weiter auf der Mex 1 nach Loreto. Durch ein ausgetrocknetes Flussbett kamen wir wieder in eine wunderschöne, einsame Kakteenwelt. Ein Jahrhunderte alter, abgestorbener Kandelaberkaktus spendete uns wohlriechendes Brennholz. Das Lagerfeuer säumte ich mit großen herumliegenden Buntsandsteinen ein, wie es sich so als Pfadfinder gehört. Das Feuer knisterte und roch nach Abenteuer und Freiheit.

Zwischendurch knallte es im Feuer und ich dachte noch, welch ein kräftiges Kakteenholz. Simba hatte schon eine Vorahnung und suchte sich unter dem Fahrzeug einen sicheren Ruheplatz. Ich legte noch ein wenig Brennholz nach und wunderte mich, warum es im Feuer so weiter knallte. Beim näheren Durchsuchung sah ich viele messerscharfe, von der Hitze abgesprengte Steinabbrüche in der Feuerglut. Die sahen so aus, wie Pfeilspitzen von Steinzeitmenschen. Es mussten ganz besondere Steine gewesen sein, die ich als Feuerschutz verwendete. Dann ein riesen Knall, brennendes Feuerholz und glühende Steinscherben flogen durch die Luft, ein Stein, groß wie ein Fußball ist regelrecht durch die Hitze explodiert. Rita hat's an einer Hand leicht erwischt, ansonsten war es eine lehrreiche Erfahrung, die ich in meiner langen "Lagerfeuerzeit" noch nicht erlebte. Simba hatte nun seine Schnauze gestrichen voll und verkroch sich ins Wageninnere. Wir beide blieben noch ein Weilchen in der lauen Abendluft und erholten uns von diesem Schrecken, bis das gesammelte Holz verbrannt war.


Ein feuriger und explosiver Flecken Erde, auf unserer Reise durch Mexico

Santa Rosalia,
ist ein kleiner ehemaliger Kupferminenort auf unserer Weitereise auf der Mex 1, und wurde im französischen Kolonialstil, um 1890 erbaut. Aus diesen Jahren stammt auch die von Gustave Eiffel erbaute außergewöhnliche Santa Barbara Kirche, die 1895 von Frankreich aus mit unglaublichem Aufwand nach Mexico, als Fertigteil verschifft wurde. Wir besuchten einen Gottesdienst und bewunderten im Innenraum die typische Eiffelkonstruktion und die wunderschön gestalteten Glasfenster. Auch die Originale "Panaderia el Boleo" (Bäckerei), in der ich Filmaufnahmen machen durfte, stammt aus dieser Zeit (1901).


Die Santa Bàrbara Kirche, eine Konstruktion von Gustave Eiffel


Die Bäckerei "el Boleo" aus dem Jahre 1901. Das Original ist noch voll in Betrieb.

Eigentlich hatten wir nur eine Tagesfahrt durch diesen Ort geplant, aber drei Tage sind es geworden. Schuld daran war unser Moula Moula, er hatte einen absoluten "Black Out". An einem kleinen Parkplatz des Seegelboot-Hafens parkte ich und lief zu der interessanten Kupferminen-Anlage aus dem 18. Jarh. um Fotoaufnahmen zu machen. Als ich zurückkam und Moula Moula starten wollte, ging einfach nichts mehr. Das Zündschloss, der Starter, ein Kabelbruch oder unsere Lichtmaschine, die uns schon längere Zeit Sorgen bereitete, könnten die Ursache sein.


Ein Tank-Leiterwagen, Bauj. 1958 aus USA.
Das Prunkstück der Feuerwehr in Rosalia,

Wir holten nicht gleich die Feuerwehr, sondern Jorge Aguilar Aguilar. (er schreibt sich wirklich mit Doppelname). Dem Besitzer des nahen Segelclubs erklärte ich unser Problem, er fragte nicht lange , packte mich in sein Fahrzeug und wir suchten im Ort nach Jorge. Er ist Spezialist für Autoelektrik und sorgt sich um die Fahrzeuge der Kommune, besonders die der Polizei. Es dauerte nicht lange, bis wir ihn fanden, denn jeder kennt ihn, jeder weiß wo er gerade arbeitet. Ich schilderte ihm unser Problem und er versprach, am nächsten morgen um 10 Uhr bei uns zu sein.

Pünktlich, (außergewöhnlich für Mexicaner), erschien Jorge am frühen Morgen. Es dauerte nicht lange und Jorge fand die Ursache: ein Kabelbruch zwischen Batterie und Zündschloss. Wir verlegten ein neues Kabel zum Zündschloss und Moula Moula sprang wie gewohnt, gleich wieder bei der ersten Umdrehung an.


Moula Moula in "kranker" Position.

Jorge meinte nun, ich könnte bis Alaska ohne Probleme weiterfahren, aber was ist nach Alaska? (Vorab: wir kamen gerade noch über die Grenze in die USA, alles weitere im nächsten Bericht)

Die meisten (fast alle) Mexicaner sind außerordentlich freundliche und hilfsbereite Menschen, die wirklich alles versuchen, um einem Fremden weiterzuhelfen. Diese Erfahrung machten wir auch wieder in Rosalia. Danke lieber Jorge, dass Du uns weitergeholfen hast!


Jorge in der Mitte

Eine sehr nützliche Adresse auf der Baja: Jeder Polizist in Rosalia kennt
Jorge Luis Aguilar Aguilar
Col. Hidalgo Subida / Nueva Cachania
Tel. 615-15-2-02-70
Handy: 615-10-4-05-79
In Santa Rosalia

Nach der langen Fahrt durch die trockene Wüstenlandschaft erschien uns die Palmenoase San Ignacio wie eine Fatamorgana. Im weiten Umfeld entstanden ausgedehnte Plantagen von Dattelpalmen, Orangen- und Feigenbäume.


Oase, San Ignacio, Ausgangspunkt für Walbeobachtungen

Dieses grüne Wachstum ermöglicht ein unterirdischer Fluss, der in einem weiten Tal durch Quellen an die Oberfläche tritt und einige Kilometer weiter, wieder in der Erde verschwindet.


Die imposante, aus Stein erbaute Missionskirche bildet an der schattigen Plaza, den idyllischen Ortskern von San Ignacio. Ein kurzer Besuch im Internet und dann ging's weiter, auf einer 60 Km langen und äußerst ruppigen Steinpiste bis in das "Reserva de la Biosfera el Vizcaino". Wir konnten kostenfrei bei Kuyima Camping unser Fahrzeug abstellen und auch über Nacht stehen bleiben. Die Lagune San Ignacio, gehört neben der Bahia Magdalena und Guerrero Negro, zu den einzigen, überaus salzhaltigen Buchten, in denen die Kalifornischen Grauwale zwischen Dezember und März ihre Jungen zu Welt bringen.

Grauwal-Begegnung in Guerrero Negro, ein spektakuläres Ereignis.


Wal in Sicht.....! so hieß es vor nicht all zu langer Zeit, dann bohrten sich die stählernen Harpunen in die mächtigen Leiber. Anfang des 19.Jh. hat man sie fast bis zur Ausrottung abgeschlachtet. Nur gut dass sie es nicht wissen, was die Menschheit diesen friedlichen, vermutlich schon 10 Mill. Jahre, in gleicher Form existierenden Lebewesen angetan hat. Mit einem einzigen Flossenschlag, könnten sie es den Touristen beim "Whale watsching" in ihren kleinen Booten heimzahlen, was man ihren Artgenossen einst angetan hat.


Ein Wal schaut mal kurz aus seinem Element....


...und taucht dann wieder ab, das war in San Ignacio

Wenn in den Weidegründen der Wale, in der Beringsee vor Alaska der kalte Winter beginnt, treten sie in Gruppen ihre etwa 8000 Km lange Reise in die warmen Salzlagunen an der Baja California an. Die längste bekannte Säugetierwanderung seit Millionen von Jahren. Der hohe Salzgehalt in den warmen Buchten verstärkt den Auftrieb, was den Neugeborenen ihr erstes Schwimmen, Tauchen und Luftholen wesentlich erleichtert.


Ein Ein Grauwal kommt schnaubend und neugierig auf uns zu...


...beäugt uns


...lässt sich kraulen und Streicheln... dann taucht eine ganze Familie auf.


Rita streichelt ein Grauwal - Baby, daneben das Muttertier

Es ist ein gigantisches Gefühl, wenn ein solches Tier ans Boot kommt, darunter durchtaucht, das Boot leicht anhebt und sich anschließend berühren lässt. Bereits bei der Geburt sind die Walbabys 4-5 Meter lang und fast schon eine Tonne schwer.


Das Wal- Baby sucht weiter neugierig unsere Nähe

Die Grauwale gehören zu den Bartenwalen und ernähren sich überwiegend von Kleingetier und Seetang. Die ausgewachsenen zutraulichen Kolosse erreichen eine Länge von über 15 Meter und ein Gewicht von 30 Tonnen.


Mama-Wal und Baby tauchten nochmals unter unserem Boot hindurch und verabschiedeten sich, sie zogen weiter wie vor Millionen von Jahren: "see you later in Alaska"! Das war eine unvergessliche Begegnung der besonderen Art!!! Eine andere Begegnung hatten wir wieder mit Uwe und Edith. Wir hatten uns schon auf dem Festland Mexicos des öfteren getroffen, und haben uns in San Ignacio wieder verabredet. Schön und viel zu kurz waren die Tage, die wir gemeinsam an diesem idyllischen Ort verbrachten. Wir hoffen doch noch auf ein Wiedersehen, vielleicht in Alaska.


Edith, Uwe und Rita

Die Startfase eines Fischräubers






Ein wunderschöner Platz in der Oase von San Ignacio

Mit dem Quad auf einem 180 Km Wüstentrip Von unserem Camp aus unternahm ich noch eine Film-Tagestour mit dem Quad in die unwegsame Kakteenwüste in Richtung des kleinen Ortes San Franzisco. Unterwegs in den Schluchten kann man Höhlenmalereien finden und eine große Anzahl von endemischen Cirio-Bäumen entdecken.

Unterwegs in die Sierra von San Franzisco


Eine staubige, lange Pistenstrecke durch die Kakteenwüste nach San Franzisco


und durch die Sierra.


Der Cirio windet sich über 20m in den Himmel im Valle San Franzisco

Ein Kuriosum und sicherlich das höchste Gewächs auf der Baja ist der pfahldünne und oft bizarr verschnörkelte Cirio (Boojum-Baum). Es sind eigentlich keine Bäume, sondern wie die Kakteen, wasserspeichernde Pflanzen.


2 kleine Cirio

Sie haben keine Äste, nur kleine Blätter, die direkt aus dem Stamm heraus wachsen. Seine graue, wachsartige und samtige Rinde schützt das eigenartige Gewächs vor der Austrocknung. Das Wachstum geht auch bei dieser Kaktusart sehr langsam von statten und erreicht ebenfalls wie der Kandelaber ein biblisches Alter.


Das Kirchlein in San Francisco

Zieh die Latschen aus...
Gleich hinter Guerrero Negro markiert am 28. Breitengrad ein Militärposten das Ende des südlichen Teilstaates der Baja California. Die Militärs inspizieren und durchsuchen an dieser Stelle jedes Fahrzeug auf Drogen und Waffen, das nervt mich gewaltig! Kaum trocken hinter den Ohren verlangen die Winkelbuben mit ihrer Knarre, dass ich sämtliche Klappen am Fahrzeug öffnen sollte, soweit war ich ja noch einverstanden.

Dann wollten gleich 3 Mann in die Kabine. (Wohl aus reiner Neugier) "Atención, es un grande perro en el coche" (Achtung es ist ein großer Hund im Auto) erklärte ich ihnen und schon stand Simba an der Tür. Das half aber dieses mal nicht viel, sie verlangten, dass ich ihn ins Führerhaus zurückschicken sollte: "OK, no problema" Ich versuchte jetzt, was schon einmal klappe. Ich zog auf der Treppe meine Schuhe aus, stellte mich in die Eingangstüre und sagte: "Sólo una persona en el coche". (Nur eine Person darf mit ins Auto) Nun verlangte ich, was in Mexico auch ganz normal ist:"Si quieres visitar mi casa, y a continuación, quitarse los zapatos, por favor! (Wenn sie mein Haus besuchen möchten, dann ziehen sie bitte ihre Schuhe aus!) Das war wohl zuviel.

Der Junge stand wie angewurzelt mit seinen geschnürten Militärstiefel auf der Treppe und wusste nicht mehr was er tun sollte, seine Stinkstiefel ausziehen, oder die Durchsuchung als beendet erklären? Seine beiden Kumpels bogen sich vor lachen und er sprang mit rot angelaufenem Kopf von der Treppe, lachte ganz gequält und sagte nur: "un buen viaje" (eine gute Reise) An diesem markanten Ort endet auch die Zeitzone und die Uhr stellten wir eine Stunde zurück, auf Pazifik Time. Ein kurzer Ausflug in das Fischerdorf Bahia de los Angeles stellte sich als Flop heraus. Alte verkommene Bretterbuden, dazwischen Unmengen von Schrott vergangener Tage, ein paar kleine Restaurants an der Durchgangsstrasse, das war's. Entlang des Strandes sind einige verlotterte Campgrounds, die gerade mit einer Stromleitung ans Netz angeschlossen wurden. Wir beschlossen gleich wieder auf die Mex 1 zurückzufahren. Zum Kakteengarten von Mexico Charakteristisch für Baja California ist die außergewöhnliche Kakteen-Vielfalt. Sie sind die Azteken unter der Pflanzenwelt: anpassungsfähig, genügsam und zäh. Unter den Hunderten von Arten ist der gigantische Cardón-Kaktus (Kandelaberkaktus) am auffälligsten. Um die "Grünen" in einer grandiosen Landschaft zu entdecken, fuhren wir auf der Mex 1 nach Norden, durch den Parque Natural del Desierto, eine der schönsten Regionen der Baja. Dort wachsen riesige Kandelaber Kakteen und Cirios zwischen gewaltigen Felsbrocken.


Gut 15 Meter hoch ist dieser "Organo"

Die stachelbewehrten Trockenspezialisten bilden oft ganze Wälder, können bis zu 20 Meter hoch werden und erreichen dabei ein Gewicht von fast 15 Tonnen. Fällt einmal Regen, weitet der Cardón einfach seine faltige Haut und saugt dann bis zu 1000 Liter Wasser auf. Diese Überlebenskünstler wachsen sehr langsam, für einen Meter brauchen sie zwischen 30 und 50 Jahre, je nach Niederschlag. Manche Exemplare erreichen ein biblisches Alter von fast 1000 Jahren.


Landschaft bei San Francisco (Mex)


Auch der "Almöhi" ist hier zwischen den Kakteen zu finden.


Unser 4 Tages Rastplatz


Ein "Schwiegermutter Sitz".


Ein stachliger "Teddybärkaktus" (Cholla-Kaktus)


und ein Blütendetail

Auf der Suche nach den ersten Blüten entdeckte ich im buschigen "Elefantenbaum" einen kleinen Kolibri auf seinem Nestgelege. Aufgeregt flog er hin und her, blieb immer wieder vor meinem Gesicht in der Luft stehen, beäugte mich und setzte sich wieder auf sein Nest. Wir blieben 4 Tage in diesem wunderschönen Gebiet.


Traumhafte Morgenstimmung in einsamster Umgebung und.....


....verzauberte Sonnenuntergänge in der Halbwüste



Lagerfeuerromantik pur, dieses mal ohne "Steinbomben"

Wir setzten unsere Reise entlang der Westküste fort, durch eine endlos erscheinende spröde und schöne Einöde bis zur größeren Stadt Ensenada. Auf der kleinen Halbinsel Bufadora, an der tosende Brandungswellen sich durch ein Felsenloch pressen und eine 20 Meter hohe Wasserfontäne emporschleudern, mussten wir nicht unbedingt gesehen haben. Lästige, teilweise unverschämte Tourenführer, Souvenirjäger und Parkplatzzocker verdarben uns dort den Aufenthalt. Kaum waren wir an diesem touristisch ausgeschlachteten Örtchen angekommen, drehten wir wieder unverrichteter Dinge ab.

In Ensensda fühlten wir uns richtig wohl, ergänzten unsere Vorräte und ließen einen Service und Ölwechsel an unserem Quad durchführen. Auch unser Honda - Stromgenerator hat den "Kolben-Geist" aufgegeben, schuld daran war die Zylinderkopfdichtung. Bei der Reparatur hat der freundliche Monteur wohl zuviel geschraubt und ich habe mit dem Voltmeter leider nicht nachgemessen. Gleich nach dem ersten Test mit meinem Laptop hat's das Netzteil zerspult. Statt den 220 Volt kamen plötzlich aus der Generator-Steckdose fast 500 Volt heraus.

Den Voltregler des Generators hat's wohl auch erwischt und ein Ersatzteil für 220 Volt war und ist weder in Mexico noch in der USA oder Kanada aufzutreiben, denn in Nordamerika gibt es nur Gerätschaften für 110 Volt. Für die Beschaffung eines neuen 110-220 V -Netz-Stromkabels für den Läpi, mussten wir 3 Tage warten. So verging nebenbei auch unsere Wartezeit auf den Frühsommer, im relativ uninteressanten Nordteil der Baja Kalifornia.


Grenzwall..., drüben erwartet uns die USA

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Montag 6.4.09


Tijuana, einer der berüchtigsten Grenzübergänge in die USA erwartet uns... Adios Amigos,
Wir werden Euch nicht vergessen!
Adios Mexico,
Es waren wunderschöne 8 Monate in diesem Land, auf unserer Reise um die Welt.


Adios Amigos,
Nosotros no olvide usted!

Adios Mexico,
Fue maravilloso 8 meses en este país, en nuestro viaje alrededor del mundo.


Nuestra vida va en mundo de ensueño.
© por Reckfilm

Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter.
© by Reckfilm

Our life dream world goes on.
© by Reckfilm

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