Reiseberichte

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Asien: Südkorea (09.11.09 - 26.11.09)
Asien: Thailand Teil 1 (26.11.09 - 11.01.10)
Asien: Kambodscha (11.01.10 - 21.01.10)
Asien: Thailand Teil 2 (21.01.10 - 18.03.10)
Asien: Malaysia (18.03.2010 - 06.06.10)
Asien: Thailand Teil 3 (06.05.10 - 26.10.10)
Asien: In Memory of Simba (03.08.2010)
Asien: Malaysia Teil 2 (26.10.2010 - 27.11.2010)
Asien: Indien Teil 1 (27.11.2010 - 11.01.2011)
Asien: Indien Teil 2 (11.01.2011 - 03.03.2011)
Asien: Indien Teil 3 (08.03.2011 - 28.04.2011)
Asien: Nepal (28.4.2011 - 26.5.2011)
Asien: Iran (08.06.2011 - 16.07.2011)

Asien: Indien Teil 1
(26.10.2010 - 27.11.2010)

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Menschen, Tempel und Rituale…



Reiseroute Indien Teil 1: Von Chennai (Madras) ans Cap 2 307Km

Reiseroute:
Moula Moula war mit dem Schiff von Malaysia (Port Klang) nach Chennai (Madras) 4 Tage unterwegs Wir flogen von Kuala Lumpur nach Chennai (Madras) Weitere Route: Mamallapuram, Gingee, Tiruvannamalai, Dharmapuri, Pennagaram, Hogenakkal Wasserfälle, Krishnagiri, Vellore, Kanchipuram, erneut Mamallapuram Dance Festival, Puduchcheri, Chidambaram, Thanjavur, Pudukkottai, Madurai, Rameswaram, Thoothukudi, Tiruchchendur, Kanniyakumari, Cape Comorin.

Sprache:
Hauptsprache Hindi, Amtssprache Englisch. Ca. 24 weitere selbständige Sprachen und über 800 Dialekte. Auf der indischen Banknote sind allein 14 verschiedene Schriften zu lesen.

Einreisebestimmungen:
Für Deutsche: Visum notwendig. Aus Deutschland kein Problem, aber aus dem Ausland, seit neustem nur sehr schwer zu bekommen. Entweder benötigt man ein Arbeitsvisa in dem Land, aus dem man ein India Visa beantragt, oder eine Residenz, oder gute Beziehungen. z.B. über die Verschiffungs-Spedition.

Zahlungsmittel:
In Indien die Rupie - Stand 30.11.10 1.-€ ca 60,40.- INR
1-.US $ 44.50.- INR

1000.- Rupien, entsprechen etwa 16.- Euro

Dieselpreis (1.12.2010): 1 Liter 40.6 = ca. 0,66.- €
Benzin / Super: 1 Liter 57.-/ 60.- Rupie
KM Stand bei Einreise Indien: 242 693 Km
Gefahrene Km seit Beginn unserer Weltreise: 214 716 Km

Einreise Indien: 27.11.2010
(ohne Moula Moula, der kam eine Woche später)
Reisezeit über diesen Bericht Teil 1: 27.11.2010 - 11.01.2011

Aufenthaltsdauer in Indien voraussichtlich bis Mitte Mai 2011


KFZ Schild vom Bundesstaat Tamil Nadu, im Südosten Indiens.

Incredible Indien: (Unglaubliches Indien) mit diesem treffenden Slogan wirbt die indische Touristenbranche. Für uns ist es ein Zustand, den wir nur bestätigen können! Hier scheint alles total verrückt zu sein….. Wir sind gerade dabei uns anzupassen, denn 1,1 Milliarden Inder kurzfristig umzustellen, da fehlt uns einfach die Zeit.

DAS LAND ist kaum zu fassen.
Mit 3,3 Mill. Quadratkilometern ist Indien etwa 9,5 x größer als die BRD. Seine Bundesstaaten sind so groß wie europäische Staaten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Subkontinent kämpft nicht nur mit den extremsten Klima-Landschaften. Im Norden das ewige Eis im Himalaya, 3000 Km südlich davon, das tropische Südcap. Dazwischen ausgedörrtes Land, Mega-Citys die zu den größten der Welt zählen, extremer Reichtum, bitterste Armut, Religionen, Heilige Orte mit ihren jahrtausendalten Ritualen, Chaos, Müll und Luftverpestung. Indien ist für uns kaum zu begreifen…. Wir spürten es schon in den ersten Tagen, dass unsere Reise durch Indien eine Herausforderung für all unsere Sinne werden wird.

Es ist ein Land, nein, es ist ein Subkontinent, mit mehr als einer Milliarde Menschen, mit glänzenden Palästen, Tempeln, Hightech- und angewandter Steinzeit-Technik, Slums in aussichtslosem Elend. Wir besuchten heilige Tempelorte der Hindus und anderer Religionen, die hier allgegenwärtig sind und erlebten unglaubliche spirituelle Zeremonien. Tausende von Göttern erschufen ihnen die Welt ohne Ziel… nur das unendliche verspricht ihnen Glückseligkeit. Westliches Denken über Zukunftsplanung und Umweltverpestung ist den meisten Indern eher fremd. Sie verstehen auch keine Welt von Gegensätzen sondern nur von Ergänzungen. Glück und Unglück, Arm und Reich, Leben und Tod gehören in der Vielfalt der Ethnien und ihrer Religionen zusammen.

Diese Menschen sind eine Mischung aus Gelassenheit und Gleichmut in einem Land voller Not, Chaos und Wirrwarr. Millionen sind bettelarm, Leben im und vom Abfall, 50% sind Analphabeten und manche korrupte Politiker versprechen heute, was morgen schon nicht mehr gilt. Es ist für uns Europäer unfassbar, wie diese Masse an Menschen all das gelassen, ohne Aggressionen und Wut ertragen kann, vielleicht finden wir eine Antwort während, oder nach unserer Reise durch das unfassbare Indien.

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Sa. 27.11.10

Ankunft in Chennai

Pünktlich landete unsere Maschine aus Kuala Lumpur im regnerischen Chennai.


Am frühen Morgen, aufsteigende Dampfwolken über der Adaman See,
Flug von Kuala Lumpur nach Chennai (früher Madras)

Mit schlechtem Kurs, ein wenig Taschengeld am Flughafen in Rupie gewechselt, ging's dann auf die Suche nach einem Taxi. Wir wurden von unzähligen Nepper und Schlepper verfolgt, die ihre "Dienste" anboten". Nach diversen Preisangeboten wendeten wir uns an einen Lizensierten Taxistand und bezahlten letztendlich nur noch die Hälfte des umworbenen Preises. Die anschließende einstündige Höllenfahrt mit dem Taxi ins Hotel, haben wir schadlos "überlebt". Nur das "Super" Hotel Rojal Regency, das wir über Internet in Malaysia gebucht hatten, haben wir gleich am nächsten Tag wieder verlassen. Der Grund waren Renovierungsarbeiten im gesamten inneren Hotelbereich.

Obwohl wir zum selben Preis von einem Zimmer, die Suite bekommen haben, sind wir ausgezogen. Der ständige Bohr lärm, der Dreck, der Staub und vor allem der penetrante Gestank von Mottenkugeln ließen uns kaum durchatmen, letzteres hat uns die halbe Nacht geraubt. Wir sind etwa 2 Km weiter ins 4 Sterne "Abu Palace" Hotel gezogen. Von außen ein orientalischer Flair, aber die Zimmer…. Überall Dreck, auf dem Boden blieben uns fast die Badeschlappen kleben. Wenigstens war das Bett einigermaßen zu benutzen, die Klimaanlage funktionierte und den Gestank von Mottenkugeln haben wir hier auch "vermisst", dafür liefen uns aber die Kakerlaken über den Weg. (Das sind übrigens biologisch gesehen, sehr interessant Tierchen) Es war schon zu spät um wieder weiter zu ziehen, aber schließlich waren wir ja nicht auf Urlaub hier, sondern in einem Hotel in der unmittelbaren Nähe des Hafens, um Moula Moula herauszuholen.

Am Abend liefen wir noch zu einem nahen Restaurant, haben gut und sehr preiswert gegessen. Auf dem Rückweg sahen wir dann das Elend auf der Straße. Die Ärmsten der Armen holten sich noch schnell aus einem Mülleimer ihren "Imbiss", den die bessere Gesellschaft ihnen als Abfall hinterlassen hat. Wir sahen wie sich die obdachlosen Menschen in den verpissten Ecken mit Kartonagen und Plastik ihr "Nachtquartier" aufschlugen und sich dann mit verdreckten Decken, Sackleinen und Zeitungen gegen den Lärm und Gestank schützend zudeckten. Eine junge Mutter lag mit ihren beiden kleinen Kindern, unter einer Decke eingewickelt, auf einer Holzpalette und legte beruhigend ihren Arm über sie…. Was hab ich da über das Abu Palace Hotel geschrieben? Über was habe ich mich da eigentlich beklagt? Wir hatten gut gespeist, sind satt geworden, haben ein verdrecktes aber abschließbares Zimmer mit einem Bett, haben Wasser und Strom, ein Fernsehgerät und erwarten Moula Moula ………. uns geht es so gut!!!

Indiens Städte sind keinesfalls Oasen der Ruhe, dazu gehört auch die 4,5 Millionenmetropole und fünft größte Stadt des Landes, Chennai. Kulturell betrachtet mag die Stadt durchaus vielseitig sein, aber um dies zu erkunden blieb uns keinerlei Zeit. Dafür ging ich schon früh morgens vom Hotel los, um bei Globallogistics meinen Indischen Agenten zu treffen, dessen Adresse ich von Alexander Wenzel, unserem Deutschen Spediteur in Malaysia bekommen habe. Ich fuhr das erste Stück mit einem Tuck Tuck, dann lief ich in den engen verdreckten Gassen durch ein verkommenes Häusermeer.


Das Straßenbild prägen die Tuck- Tuck's


Straßenwohnungen in Chennai, hier wird gelebt,
gekocht und geschlafen,daneben läuft, oder kriecht der Verkehr.


Ein Leben am Rande der Gesellschaft, mitten in der Stadt….

Die Ärmsten der Armen sammelten Abfall, Plastikflaschen, Kartonagen und Papier um es an einem Sammelplatz abzugeben, dafür gab's dann ein paar Rupien, die für die nächste Hand voll Reis ausreichten….


Die haben nichts…. bekommen Essen vor dem Catolic Center


Obstverkäufer in Chennai, an der Wand ein Plakat der Mutter Teresa


Das ist kein Marktplatz, das ist eine 6 Spurige Hauptstraße durch Chennai,
auf dem der tägliche Markt abgehalten wird. Für die Fahrzeuge bleibt
nur noch eine Spur, das Chaos ist perfekt.


Das tägliche Nebeneinander


Auch das ist Chennai….

Schwer hing die verpestete heiße Luft über der Stadt, als ich in der Armenien Street das Haus No. 69 erreichte. Kaum zu glauben dass in diesem zerfallenen Bunker Menschen einer kreativen Arbeit nachgehen konnten. Im 5.Stock, der Fahrstuhl ging schon Jahre nicht mehr, wurde ich von einem freundlichen Manager von Globallogistics erwartet.


Armenien Street, Eingang zur Agentur Globallogistics im Hinterhof

Das Schiff mit Moula Moula war noch nicht eingetroffen und somit konnte, außer einigen Kopien anzufertigen, eigentlich nichts unternommen werden. Der Weg war für mich nicht mehr als eine interessante Stadttour.

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Di.30.11.2010

Als uns heute Nacht eine Ratte

aus dem Schlaf weckte und am frühen Morgen durchs Zimmer rannte, war der nächste Umzug geplant, aber vorerst hatte ich wieder meinen morgendlichen Termin bei Globallogistics, um die Zollabwicklung mit Moula Moula in die Wege zu leiten und die waren momentan wichtiger als unser Haustierchen. Nach einem kurzen Gespräch und den Kopien unserer Dokumente, wurde ich an die Shipping Agentur Govas & Sons verwiesen, die einige Häuser weiter, hinter dem Catolic - Center ihr Büro hatte. (Den Besuch bei Globellogistics hätte ich mir eigentlich ersparen können).


Hinter dem Catolic Center, ebenfalls in der Armenien Street, war dann "UNSERE" Agentur.

Im richtigen Moment haben wir wieder jemanden kennengelernt, der uns weiterhalf. Es war der Inder Gratian Govas, der Inhaber und Direktor von der Shipping Agentur Govas & Sons, dem ich unsere beiden Reisepässe und unsere beiden Carnet de Passage anvertraute, um unseren Moula Moula aus dem Zollbereich im Hafen herauszuholen. Er ist ein weitgereister Traveler, der auch schon Deutschland besuchte. Wir vertrauten ihm und wurden nicht enttäuscht!!!


Gratian Govias, ein sehr hilfsbereiter Inder

Wir verstanden uns vom ersten Händedruck an ausgezeichnet. Er empfahl uns auch, das "Ratten-Hotel" zu verlassen und nach Mamallapuram zu gehen, das liegt etwa 60 Km südlich von Chennai und ist ein bekannter und sehr interessanter Urlaubsort (UNESCO Erbe). Sein Angebot, mit ihm am Abend mitzufahren nahmen wir gleich an. Für Gratian war es kein großer Umweg, denn er wohnt etwa in der Mitte der Strecke. Danke Gratian! Nun waren wir in einem netten Gasthaus in der Nähe des Sandstrandes untergebrach. Nur schade dass es diese Woche noch aus allen Kübeln geregnet hatte, ab nächster Woche sollte der Monsunregen nun ein Ende haben.

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Do. 2.12.2010


Gratian Govias rief an: Moula Moula ist im Hafen von Chennai (Madras) angekommen, kann aber vor Samstag nicht entladen werden!!! Aber warum? Der Schreck stand uns in den Gliedern!
Ich musste schnellstens zu Gratian Govas!

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Fr. 3.12.10


Mit dem Bus (es war eine Höllenfahrt) kam ich am frühen Morgen (120 Km hin und zurück für 0,80 €) zu Gratian. Von ihm erfuhr ich dann, dass durch einen Hafenstreik sämtliche Container nicht mehr bewegt werden und somit neue Schiffe nicht entladen werden konnten. Mit Gratian Govas guten Beziehungen hofften wir, unseren Moula Moula ohne korrupte Zahlungen ab nächster Woche doch noch in Empfang nehmen zu können. Spontan lud ich Gratian mit seiner Familie ein, um mit uns am nächsten Tag gemeinsam essen zu gehen.

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Sa. 4.12.10

Es war ein wunderschöner Abend

mit Gratian und seiner Familie. Danke!


Fisch-Essen in Mamallapuram,,,, vom feinsten.

Gratian Govas Agentur in Chennai (Indien) ist bestens zu empfehlen, ein sehr ehrlicher, freundlicher und vor allem Kompetenter Ansprechpartner, wenn's um Verschiffungs- und Zollabwicklungen nach Afrika, Australien , Europa oder sonst wohin geht. Die Agentur ist in der Nähe vom Hafen. Gratian ist Besitzer in der 3. Generation und beschäftigt über 52 Mitarbeiter.

GOVIAS & GOVIAS
Catholic Centre Annexe
(hinter dem Catholic Center)
108 (O.No.64)
Armenian Street.
Chennai - 600 001
e-mail: gratian@goviasgroup.com

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So. 5.12.10

Unsere Zwischenzeit

verbrachten wir um Mamallapuram, besuchten in der Umgebung die Tempelanlagen und Steinkünstler. Bei unserem Rundgang durch die Straßen begegneten wir einigen der rund 200 Steinmetze, die von morgens bis abends an ihren Granit- Steinen herum meißelten. Sie freuen sich nicht nur wenn man sie unter ihren staubigen "Plastikzelten" besucht, fotografiert und filmt, sondern auch eines ihrer Kunst und Handwerksarbeit abkauft, handeln ist dabei trotzdem angesagt.


Steinkunst in allen Größen

Die angesehensten Bildhauer-Künstler um Mamallapuram werden ständig beauftragt, Skulpturen für neue Tempel auf der ganzen Welt herzustellen.


Der Strandtempel von Mamallapuram, ein UNESCO-Kulturerbe.


Krishna's Butter Ball in den Felsengärten von Mamallapuram, eine Frage der Zeit….


Höhlentempel aus dem Fels gehauen


Auf dem, aus einem riesigen Felsen gemeißelten Reliefbild "Arjunas Busse", sind Tiere, Gottheiten und andere Fabelwesen aus dem Hinduismus dargestellt. Diese gehauenen Felsarbeiten sind über 1350 Jahre alt und sind einzigartig.


Ein Stell-dich-ein vor den 5 Rathas in Mamallapuram, die vor 200 Jahren von den Engländern, neu
unter Sand begraben, entdeckt wurden.


Vom Tsunami freigespülte, aus Stein gehauene Tempelruinen, am Strand von Mamallapuram


Fischer am Strand


Strandleben in bunten Saris…

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Di. 7.12.2010

Mit 2 Agenten der Shipping Company Govias

und einem Zollbeamten fuhren wir zu einem 18 Km vom Hafen entfernten Containerplatz. Unglaubliche örtliche Verhältnisse. Umgekippte, mit Container beladene LKW's versperrten die Wegstrecke.


Eine 18 Km lange, "holprige" Wegstrecke zum Containerplatz,
bepflastert mit "Bombentrichter", in denen, mit Container beladen LKWs, umkippten


Endlich blickt Moula Moula, gut verpackt im Container- Zollbereich, um die Ecke.

Wir fanden Moula Moula zwischen Container, Steinbrocken und einer Schlammhalde wieder. Zustände wie wir sie noch nie in einem Hafen gesehen hatten. Es regnete schon monatelang. Der junge Zöllner, sichtlich verärgert wegen seinen verdreckten Lackschuhen, notierte sich nur die Containernummer, auf dem Moula Moula stand und verglich sie mit der Nummer auf dem Zollpapier, das war heute der ganze Akt. Morgen gegen 11°° Uhr soll ich wieder erscheinen.

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Mi. 8.12.2010

Ein verrückter Tag, Moula Moula kommt frei.


Unfassbar, wo, und vor allem, wie sie Moula Moula abgestellt hatten. Dreck, tiefe Schlammlöcher, aufgefüllt mit spitzen und scharfkantigen Granitbrocken, wie soll ich da Moula Moula unversehrt herausholen?


Mein erster Arbeitsakt, Moula Moula ausgepackt.
Danach den ganzen Nachmittag gewartet auf die Abfahrtsrampe….


Noch spät in der Nacht, (Gratian hat es per Handy organisiert) wurden alte Reifen und zwei Eisenplatten zu einer Rampe am Flat Rack aufgebaut. Geschafft….Moula Moula war wider on Tour….

2 Std. chaotische Rückfahrt
Ich fuhr ins Hotel nach Mamallapuram, komme um 1 Uhr in der Nacht an. Nachdem ich Moula Moula fast unbeschadet, (gebrochener Rückspiegel) aus dem indischen Zollbereich des Hafens von Chennai (Madras) herausgeholt hatte, setzten wir nun unsere Reise durch das "abenteuerliche" Indien fort, aber nicht bevor wir uns bei Gratian Govias bedankt hatten.

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Do. 9.12.10

Wir besuchten Gratian Govias

in seinem Privathaus. Es war sehr schade, dass wir nicht vor sein Haus fahren konnten, aber der Weg dorthin war für Moula Moula etwas zu eng. Wir parkten am Strand und liefen den Rest mit Taschenlampe. Danke für den netten Abend und alles Gute! Vielleicht sehen wir uns in Namibia!

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Fr. 10.12.10

Eine Rundreise durch Tamil Nadu

Wir verließen mit Moula Moula für die nächsten 4 Wochen Mamallapuram zu einer Rundreise ins Inland und hofften mehr Ruhe zu bekommen. Danach wollen wir wieder zurück, um das jährlich stattfindende Tanz Festival, ab dem 25. Dez. in Mamallapuram zu erleben.


Moula Moula von der Terrasse der German Backery in Mamallapuram aus gesehen.

Was den Verkehr auf den Straßen angeht?

Für Selbstfahrer auf diesem Subkontinent der absolute Kick. Da werden Deine Nerven dem ultimativen Belastungstest unterzogen. Der reinste Wahnsinn!!! Ein drängeln, Überholen fast auf den Berührungspunkt, Drücken, Hupen, Lärmen, aggressiv sind eigentlich nur die Fahrzeuge und ich, nicht der Inder hinter seinem Lenkrad…man spürt bei ihnen keine Wut, keine Verzweiflung, man sieht keinen "Effe", einfach abartig! Ich kann mich gegen niemandem wehren, das Straßenrecht bekommt der stärkere, lauteste und egoistische und alle halten sich daran!!!. WAHNSINN!!! Ich schaute kurz nach links, eine Menschenmenge, spuckenden Fußgänger, dazwischen fladenmachende Kühe, abgemagerte Hunde die im Abfall nach fressbarem suchten.

Man kann wählen: Mit Bus, Tuck Tuck, oder Ochsenwagen durch den Bundesstaat Tamil Nadu zu reisen. (Größer wie die BRD) Wir hatten wieder unseren Moula Moula!


Der Weg über das Land, aus unserer "Cockpit" Perspektive, aufgewirbelter Staub, Abfall, Dreck, Gestank……chaotische Zustände. Der Smog, Staub und Dreck reizte nicht nur unsere Atemwege. Inmitten dieses Tumults winkten uns noch lächelnde Menschen zu, das machte mich noch rasender in diesem Chaos, stehe kurz vor dem Ausrasten, absolut kein Ort für Ungeduldige, muss mich ändern…aber wie??? Wir mussten einfach weg, weit weg und uns langsam auf das bevorstehende, harte und erbarmungslose Abenteuer "Indien" einstellen, aber wohin in einem Land mit 1,1 Milliarden Menschen???

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So 12.12.10

Im Fort Gingee

Wir fuhren durch die ländliche Landschaft nach Gingee (sprich Schin-gee). Beidseitig der löcherigen Wegstrecke weite Reisfelder. Ochsenkarren mit Holzrädern begegneten uns. Wir kamen uns vor, als säßen wir in einer Zeitmaschine die uns Jahrhunderte zurück versetzt hat. Schon von weitem sahen wir die Hügel und Ruinen des Zwillingsforts Rajagiri und Krishnagiri.


Das Fort am frühen Nachmittag.

Das Fort aus dem 13.Jh. wurde von den verschiedensten Armeen besetzt. Unter anderem auch von den Franzosen, Briten, und Niederländern. Faszinierend war für mich das Schauspiel der Farben, kurz vor dem Sonnenuntergang über der Landschaft von Tamil Nadu.


Eine fantastische Aussicht zum Turm, der Vorbote für die Tempelstadt "Ankor Wat" in Kambodscha. Rechts ein Blick in die Stadt Gingee


Am späten Abend vom Fort-Turm, ein stimmungsvoller Blick über die Hügellandschaft vonTamil Nadu, ein Moment zum verweilen…

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Mo. 13.12.10

Die Shiva-Tempelstadt Tiruvannamalai,

die etwa 180 Km südwestlich von Chennai liegt, erreichten wir auf einer weiteren staubigen, verdreckten und mit Müll übersäten Landstraße. Sie ist eine der fünf heiligsten Stätten im Bundesstaat Tamil Nadu und wird ständig von Pilgern aus ganz Indien besucht. Hohe Mauern umschließen den Tempel und bilden ein Rechteck mit riesigen, pyramidenförmigen Eingangstürmen an jeder Ecke.


Die Shiva-Tempelstadt Tiruvannamalai mit seinen fast 70 Meter hohen Tortürmen, gehört zu einem der größten spirituellen Anlagen Indiens. Es ist auch ein spiritueller Treffpunkt und ein Schauplatz eines jährlichen Pilgerfestes.


Tausende von Ornamente an den Gopurams (Tortürme)


Die 4 Türme sind mit einer mächtigen Mauern umgeben.

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Mi. 15.12.10

Ein kleiner Waschtag,

auch das musste mal wieder sein. Eine Laundry (Wäscherei) zu finden, wie in anderen Ländern, ist hier so gut wie ausgeschlossen. Eher findet man in der Landschaft einen Handbrunnen…also, selbst ist der Mann …. Frau…


Wasserpumpen an einem versteckten Brunnen


Während die Wäsche trocknete, blieb mir wieder ein wenig Zeit um Bilder zu sortieren.


Unterwegs sahen wir Frauen bei einer Damm-Befestigung


Reine Drecksarbeit und trotzdem sehr feine und vor allem zufriedene Menschen….

Es ist Ende Dezember,
und der Beginn der Erntezeit im Süden von Indien. Wir hatten die letzten Tage vor Weihnachten bei unserer "kleinen" Inland- Rundreise keine Möglichkeit ein Internet zu besuchen, da tickten die Uhren einfach noch anders. Ein Bauer lief hinter seinen beiden Kühen her, die vor seinem Holzpflug gespannt waren.


Gepflügt wird noch teilweise wie in der "Steinzeit", mit Holzpflug.

Reis, Getreide und vor allem Hirse, wurden zum Teil mit dem Holzschlegel gedroschen. Wo eine Asphalt-Straßen war, wurden die Ähren auf die Fahrbahn gestreut, der darüber fahrende Verkehr diente als "Dreschmaschine".


Hier wird Hirse "gedroschen", durch allerlei Fahrzeuge.
Schau aber nie auf die Reifen…..

Klick-Momente während unserer Fahrt zu den Wasserfällen von Hamakkol.


Auf einer "Bundesstraße" wurden wir mit über 80 Km/h von einem schrottreifen
"LKW Cabrio" überholt….


….unglaublich, aber der belieferte wirklich in diesem Zustand noch seine Kunden!!!


Ja was kommt denn da noch…….man schaut hin und glaubt es kaum…
da kommt ein gelbes Tuck Tuck und dahinter?


…. der hatte doch buchstäblich ein Rad ab!


Hochgestapelt… Moula Moula nimmt's gelassen.


Moula Moula ließ schon manchen vorbeiziehen…aber hier liegen wohl einige "Jährchen" dazwischen.

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Do. 16 12.10

Wir stehen in Hamakkol,

an dem Wasserfall der uns von Bildern her, so viel versprochen hatte. Eigentlich eine Mini- Mini Ausgabe von den gewaltigen Iguazu Wasserfällen, dachten wir….


Die Wasserfälle von Hamakkol

Was wir aber zu sehen bekamen war mehr ein Stauwehr mit vielen Bademöglichkeiten für die Einheimischen. (Fotografieren war nicht erwünscht)


Mit einem Rundboot entlang der Wasserfälle

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Fr. 17. 12. 2010

Bei einigen Bergvölkern

hatten wir das Glück bei ihren Ritualen dabei sein zu dürfen. Unbeachtet unserer Filmaufnahmen vollzogen sie ihre spirituellen Zeremonien. Für uns ist es schwer, momentan sogar unmöglich, Indien nur annähernd zu begreifen. Mal sehen, mit welchen Eindrücken wir nach 5 Monaten Indien wieder verlassen werden!



Eine Art "Teufelsaustreibung"….


….bis zur Bewusstlosigkeit, dann gab's ne Zitrone zwischen die Zähne und
die "Befallene" erwachte…


Begegnung mit netten Jungs am späten Abend…


Der Wagen mit der heiligen Figur…..


Eine Hübsche auf einem Bretterwagen beim Mittagessen


Bei diesem netten kleinen Kerl stellt sich die Frage:
"Muss er, oder muss er nicht"….?

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Di. 21 12 2010

Beim Besuch des Don Bosco Centers

in Vellore wurden wir mit einer sehr großen Herzlichkeit aufgenommen und erfuhren viel vom Deutschen Pater Andreas, der in den Jahren 1960 - 68 in dieser Gemeinde Don Bosco aufbaute.


Das Don Bosco Center für die Straßenkinder, wurde von den Deutschen Sternsinger 1966 gestiftet, und vom Deutschen Pater Andreas aus der Diözese Rottenburg aufgebaut. (siehe Innschrift am Fries)

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Mi. 22.12.2010

Der "goldenen Tempel" von Vellore.

An diesem Ort sind weder Foto noch Videoaufnahmen erlaubt. Uns erschien dieser "Rundgang" um das "Heiligtum" mehr als ein "Pilgerort" eines reichen Guru's. Das Gold was da am Tempel glänzte und angebetet wurde, ist reinstes Messingblech, gepresst und teilweise auch kunstvoll ziseliert.

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Do 23.12.2010

Wir kamen nach Kanchipuram,

sie war einst die Stadt der tausend Tempel und Seidenspinner. Heute soll es nur noch etwa 100 Tempel geben, zu denen das ganze Jahr über die Gläubigen pilgern. Der wichtigste Shiva-Schrein liegt im Sri Ekambaranathar Tempel.

Obwohl der Schrein, der auf einem Wagen stand, für "Nicht-Hindus" nicht zugänglich ist, wurde er gerade von vielen Menschen und einem Priester um den Inneren Tempelbereich gezogen. Unter dem goldenen Schrein waren 2 Puppen, die Shiva mit der Göttin Kamakshi darstellten, die hier nach dem Glauben vermählt wurden. Der Wagen wurde vom Hochzeitspaar und den engsten Familienmitgliedern gezogen. Begleitet wurde er von Trommlern und Bläsern und von mir mit der Kamera. Nach der spirituellen Zeremonie erfuhren wir, dass eine Hochzeit bevorstand und die Familie mit dieser Zeremonie den göttlichen Beistand erhoffte.

Nachdem ich die Aufnahmen im "Kasten" hatte, wurde ich von der Torwache strickt aufgeklärt, dass im Innenbereich der Tempelanlage das Fotografieren und Filmen nicht erlaubt sei. Bei nochmaliger Zuwiderhandlung wird die Kamera konfisziert. Nun hatte ich aber schon die Aufnahmen, die Hochzeitsgäste hatten auch nichts gegen meine Filmerei und somit kam ich eben zu seltenen Filmaufnahmen. Sorry…


Marktleben vor dem Sri Ekambaranathar Tempel in Kanchipuram


Die gesamte Pulver-Farbpalette zum Einfärben von Stoffen und Schnüren
wurde auf dem Markt angeboten.


Pilger vor dem Tempel


Der innere Tempel- Rundgang


Der im Westen der Stadt liegende tausendjährige Kailasanatha - Tempel,
wurde allein Shiva geweiht.


In den Nischen tausend Jahre alte, auf Stein gemalte Bildnisse.


Kühe, Landesweit die besten Abfallbeseitiger

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25.12.2010

Dance- Festival in Mamallapuram

Wir kehrten nochmals zurück nach Mamallapuram um uns das jährliche Tanzfestival anzuschauen. Es kamen interessante Tanzgruppen aus allen Regionen Indiens, die täglich, über 4 Wochen, ihre Künste auf einer Freibühne zeigten.


Die Beleuchtung der Relief-Kulisse, beim Tanz-Festival in Mamallapuram.


Tänze aus allen Regionen Indiens in Mamallapuram


Tanzgruppe aus Tamil Nadu



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Di. 28.12.2010

Krokodile für die "Tasch", (und für die Schuh)

Eine "Krokodil-Farm", ca. 15 Km nördlich von Mamallapuram Wie wir erfuhren, dient diese Aufzuchtstation im Wesentlichen der Erhaltung von Krokodilen der verschiedensten Arten. Es wird behauptet, dass diese Krokodile wieder ausgesetzt werden, aber wohin??? Diese wurden doch gerade in den Flüssen ausgerottet! Es gibt so gut wie keinen Lebensraum mehr für diese Spezies im Bereich der Menschen, sie werden für ihr kostbares Leder gezüchtet für die Tasch…. und für die Schuh….



Bissige Handtaschen


Ein Häppchen zwischen durch, Hüftknochen einer Kuh


Ich hab das Blatt wirklich nicht draufgelegt……

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Fr. 31.12.2011

In der Tempelstadt Thanjavur

Der prunkvolle Brihadishwarar Tempel wurde um das Jahr 1000 errichtet. Dieses faszinierende Bauwerk ist eines der wenigen in Indien, die zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Gleich am Eingangstor stand der Tempelelefant, der mit seinem Rüssel sehr geschickt, Münzen als Spende entgegennahm und sie seinem "Mahut" (Pfleger) ablieferte. Als "Gegenleistung" bekam dann der Spender seinen "Rüsselsegen".


"Segnung" durch einen Elefantenrüssel.


Die Brihadishwarar Tempelanlage von Thanjavur. Erbaut im Jahre 1010
Davor unter den Säulen der schwarze Stier Nandi.



Du stehst davor und fragst dich: Wie bekam man eine 80 Tonnen schwere Steinkuppel vor über 1000 Jahren auf einen 70 Meter hohen Turm? Die Antwort aus unserem Reisebuch: "Die Kuppel des vimana (Turm) wiegt schätzungsweise 80 Tonnen und besteht aus einem einzigen Granitblock. Ähnlich wie beim Bau der ägyptischen Pyramiden wurde sie über eine 4 Km lange Erdrampe in die Höhe gewuchtet. Welch ein unvorstellbarer Akt……


Tempel mit dem 80 Tonnen schweren Kuppelstein


Rita schleicht barfüßig durch die Katakomben mit über 1000 Jahre alten Wandgemälden davor das Symbol geschlechtlicher Liebe, ohne einen Sexgedanken… So heißt es jedenfalls in der Überlieferung ……Gedanken kann sich jeder selber darüber machen….

Heute war Silvester Abend, wir hatten Glück und fanden am späten Nachmittag einen einsamen Platz in einer Cashew- Plantage. Das Jahr 2010 ließen wir in aller Ruhe an diesem ruhigen Ort ausklingen… mit einem wunderschönen Lagerfeuer und gedachten vor allem unserem treuen Freund Simba…..


Ein Plätzchen wie zu Simbas Zeiten!

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Sa. 01.01.2011

Das neue Jahr fing schon gut an…..

Fröhliche Menschen winkten uns am frühen Morgen zu, grüßten mit "Happy New Year", auch auf den Straßen stand es überall geschrieben.


Auf der Straße ein Happy New Year 2011
Auch die Menschen streckten uns ihre Hände entgegen und wünschten uns alles Gute….

In einer kleinen Seitenstraße hielten wir an um eine Kleinigkeit zu essen. Nach dem wir weiterfahren wollten, war der hintere Reifen schon fast platt. Das Ärgernis war nach 20 Minuten mit einem Radwechsel behoben und wir konnten die Fahrt wieder aufnehmen.


Kaum ins neue Jahr gestartet, gleich den ersten Plattfuß, wohl der 20.te…oder waren es der 21.?

An einer Tankstelle, mit Reifenmontage, hielten wir an, wollten unseren Schlauch wechseln oder flicken lassen. Die Werkstatt erwies sich als eine Bretterbude 2x2 Meter, das Equipment für die auszuführenden Arbeiten bestand aus einem schweren Hammer und 4 Montiereisen, eine Dose Vulkanisierender Kleber und alte Schläuche als "Flickerl". Den ausgehandelten Preis von 400.- Rupien konnten wir aber nicht akzeptieren, wir vertagten auf Morgen früh. Wir schliefen gut an der Tanke und wurden schon sehr früh mit dem Gemurmel von einigen Leuten am Fahrzeug geweckt. Es waren die 3 Buben von der Reifenmontage die es sehr wichtig hatten an diesem Morgen.

Nachdem ich ausgestiegen war, zeigten sie auf das gerade neu gewechselten Rad. Ein 10 cm langer Nagel durchstach einen äußeren Stollen der Lauffläche und ragte aus der Mantelseite wieder heraus. Ein sehr merkwürdiger Vorgang! Mit der Zange zog ich dann den Nagel. Nun wollte ich auch diesen Reifen abziehen lassen, um ihn im Innenbereich zu überprüfen. Jetzt witterten die Jungs ein neues Geschäft. 800.- Rupien für beide Reifen! Das entsprach einem 3 Tageslohn. Wir fuhren unverrichteter Dinge weiter… zum nächsten Reifenflicker. Unterwegs kam mir der Gedanke, dass die Jungs den Nagel in der Nacht mit der Hebelwirkung eines Montiereisens in den Reifen drückten, denn der Nagel befand sich etwa 5 cm im unteren Bereich über der Fahrbahn. Leider habe ich nicht nach Kratzspuren auf der Fahrbahn geschaut, aber was soll's. Kurz vor der Stadt Madurai bekamen wir beide Reifen um 340.- Rupien geflickt und dazu einen bewachten Parkplatz für die Nacht.


Brücke über den Fluss Vaigai in Madurai

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Mo. 3.01.2011

Kein Indischer Staat

Staat wird mehr von seinen Tempeln dominiert wie Tamil Nadu. Die Stadt Madurai an den Ufern des Flusses Vaigai, ist so ein magischer Ort der Tempel, die täglich von ca. 10 000 Menschen besucht werden!!! Wir nutzten die Lichtverhältnisse des frühen Morgen und entgingen so auch dem Massenpuplikum. Der charakteristische Tempel liegt im Herzen der Altstadt dessen Türme (Gopurams) hemmungslos mit tausenden von Göttern und Göttinnen, Tieren und mystischen verschnörkelten Gestalten überzogen sind. Seine zahlreichen Schreine ziehen Pilger und Touristen aus der ganzen Welt an.


Der mächtige Turm vom Tempel Meenakshi-Sundareshwarar in Madurai


Der Turm ist übersät von Tempelfiguren


Flanieren im roten Sari …


Tempelrundgang …


Menschen, Elefanten und Rituale, im Tempel Meenakshi-Sundareshwarar

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Di. 4.01.2011

Die Indira-Gandhi-Brücke

eines der größten Wunder indischer Ingenieurskunst, verbindet die Stadt Rameswaran mit dem Festland.



Die Eisenbahnbrücke nach Rameswaran

Beeindruckt hat uns die Eisenbahnbrücke. Gerade zum richtigen Tages-Zeitpunkt kamen wir an, als die Brücke von Hand hochgekurbelt wurde, um den Fischereibooten den Zugang zum Golf von Bengalen zu öffnen. Dafür sind an beiden Seiten des Hubwerkes je 4 Mann nötig die täglich über den Gleisstrang aus der Stadt herüberlaufen.

In Rameswaram war ich gerade dabei, ein Internet-Cafe aufzusuchen da bekamen wir am Fahrzeug Besuch. Nicht einer … nein, eine ganze Menschengruppe belagerte uns. Da waren Reporter der Tagespresse, eines Rundfunksenders und das TV- Fernsehen stellte sich auch noch vor. Jetzt war keine Zeit mehr nach E.Mail zu schauen. Kurzes "Facelifting" und wir waren schon auf "Sendung". Es hat mir mal Spaß gemacht, vor der Kamera zu stehen. Ab diesem Zeitpunkt waren wir bekannt im Land, Menschen winkten uns schon von weitem zu, holten uns aus dem Fahrzeug und baten ständig um ein gemeinsames Foto mit uns und ihren Angehörigen. Wir hatten unseren Aufenthalt ja nicht mehr all zu lange in Tamil Nadu und hofften im Bundesstaat Kerala wieder unauffälliger weiter reisen zu können, dachten wir wenigstens…..
(näheres im Reisebericht Indien Teil2 )


Der Artikel am nächsten Tag in der Tamil Sprache.

Im Stadtzentrum von Rameswaran, befindet sich der Ramanathaswamy-Tempel, einer der wichtigsten Tempel für die Pilger in Südindien. Hier beeindruckten uns die über Jahrhunderte andauernden und zeitlosen Tempelrituale. Es waren faszinierende Momente, die sich ständig in ununterbrochener Folge abspielten. Wir trauten uns anfangs nicht diese fremden Rituale aufzunehmen. Zögernd begann ich mit den ersten Aufnahmen von Wasser triefenden, barfüßigen und bekleideten Menschen. Sie rannten Gruppenweise durch die Tempelgänge, von einem Wasserbrunnen zum nächsten. Die Menschen winkten mir zu, forderten mich auf zu filmen, das "Eis" war gebrochen…



Mit einem Tempel-Rundgang durch die ausgedehnten Korridore
verschafften wir uns die ersten Eindrücke.


Waschungen…


An jedem Wasserbrunnen des Tempels eine rituelle Waschung….

Von den Pilgern wird an diesem Ort erwartet, dass sie vor Betreten des innersten Heiligtums in jedem der 22 "Tirthas" (Tempelteiche) baden, oder sich mit einem Kübel Wasser von einem Tempelwächters übergießen lassen. Jeder Teich besitzt seine besonderen Kräfte, von denen die triefenden und frierenden Wallfahrer ein langes Leben, die absolute Weisheit und vor allem die Befreiung ihrer Schuld erhofften. Die nächste Erkältung war sicherer! Wenn dann noch an einem "Lieblingstag" des Ramas die "puja -Zeremonien" stattfinden, geraten die Gläubigen in volle Andacht.


Diese Menschen, diese Gerüche, Rituale und Zeremonien im Korridor des
Ramanathaswamy-Tempel bleiben uns unvergessen.



Eine "Puja-Zeremonie" beginnt mit magischem Feuer, duftend nach Sandelholz…


Neugierige und andächtige Menschen



Pilger vor dem mächtigen Tor Turm von Rameswaram

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Fr. 7.01.2011

Auf unserer Reise an den Südpunkt

Südpunkt Indiens fuhren wir auf einer Landstraße an immer mehr Pilger-Gruppen vorbei, sie winkten uns zu, kannten uns ja, ihr Ziel war auch unseres, die Stadt Tiruchchendur….
Pilger auf dem Weg nach Tiruchchendur…..


Ein freundlicher Gruß… ein herzliches Willkommen

Schon vor dem Tempel ein heilloses Durcheinander. Wir hatten noch Glück umdrehen zu können. Am Anfang des Ortes fanden wir auf einem freien Gelände, gleich neben der "Frauenpolizei" für Moula Moula und für die Nacht ein "nettes Plätzchen" neben Müll und anderen Düften. Kaum waren wir ausgestiegen, schon kümmerten sich wieder die Menschen "rührend" um uns, wollten gleich dutzendweise in unseren "Elefanten-Container" einsteigen. Erklärt man ihnen dann, dass es sich um unser "Haus" handelt, schauen sie ungläubig und nehmen dann einen kleinen Schritt mehr Abstand. Es nervt wie sie gaffen!!!
Bei den Indern kommt die Neugier vor dem Respekt.


Ein Elefant führt die Pilger durch den Tempel

Wir liefen zum Ort des Geschehens. Mit den Trommlern und Bläsern ging es dann, geführt von einem geschmückten Elefanten, mit einem berauschenden Rhythmus (Faschings Guggenmusik) in den Tempel. Zwischen der Menschenmenge trugen sie einen goldenen Schrein mit verschiedenen Gottheiten, sangen und trommelten sich in einen Trance Zustand. Mitten drin eine Frau auf dem Boden, sie legte einen Teil der Strecke zum Innentempel, im rollen zurück, andere robbten auf ihren Knien. Einige wurden ohnmächtig. Unglaubliche Momente, wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus….


Eine Frau in Trance, rollt sich auf dem Boden mit dem "Pilgerstrom"….


Stundenlange monotone und rhythmische Tempelgesänge durch die Nacht bis zum Sonnenaufgang.


Zehntausende Menschen standen dann am Strand des Indischen Ozeans, nahmen ihr "heiliges" Bad. Gegen Mitternacht suchten wir Ruhe in unserem kleinen Heim, die wir kaum fanden. Durch die ganze Nacht hallten ihre Gesänge und Trommel Rhythmen zu uns herüber … Am nächsten Morgen verzichteten wir, wegen den fehlenden Toilettenhäuschen, auf eine Strandwanderung …..

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Mo. 10.1.2011

Wesentlich ruhiger

ging es zu im kleinen Fischerdorf Manappad, dafür an der einführenden Dorfstraße überall Müll und stinkendes Abwasser!


Obwohl es nur ein 2000 Seelendorf ist, stehen dort 5 Katholische Kirchen, hängen über 50 Lautsprecher an den Strom- und Lichtmasten, aus denen mit einem ohrenbetäubendem Lärm die Gruppe -Abba- ihren alten Song "Holy Holy-Day"… trällerte, dazwischen Werbesprüche.


Die Domkirche

In dieser Kirche, wenn mal ein Gottesdienst stattfindet,
wird eine Bestuhlung von 20 Seelen aufgebaut


Am Strand wurden Fischerboote aus dem Wasser gezogen und gleich dahinter? Wirklich ein unglaublicher Blick durch die Dorfgasse. Da steht am Ende ein Gebäude, dessen Grundstock ein Schiff darstellt, darüber wurde auf Betonsäulen eine Flugzeug- Imitation drauf gebaut, ein absoluter Schrott. Es ist ein unbenutztes Restaurant auf deren Säulen allerlei Flaggen der "Spendenden Nationen" aufgemalt wurden, die BRD ist auch dabei…

Was macht in diesem kleinen Fischerdorf das Flugzeug?
Für dieses unnütze Teil wurden auch Deutsche Spendengelder verbraten…

Dieses Gebäude ist genau so überflüssig wie die 5 monströsen Kirchen des Dorfes, womit sich jeder Missionars- Priester sein eigenes Denkmal setzte. In jeder Kirche, die zwischen 600 und 1000 Gläubige aufnehmen kann, sind lediglich max. 5 kleine Bänke aufgestellt. Gottesdienste finden nur sporadisch statt.


Fischerboote in Manappad


Ein letzter Gruß aus dem Bundesstaat Tamil Nadu…

Wir verabschiedeten uns von den netten und freundlichen Menschen in Manappad und dem interessanten Bundesstaat Tamil Nadu. Wir gelangten an unseren südlichsten Teil Indiens: ans Cape Comorin Wir erreichten den Bundesstaat Kerala.


Am Südzipfel von Indien angekommen.

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Di. 11.01.2011

Wir fahren nun ins 8. Reisejahr!

Unser verlässlicher Moula Moula hatte gerade exakte 245 000 Km abgespult und das sind bisher insgesamt 217 023 Km auf unserem Weg um die Welt!

Ja , liebe Freunde…. lang ist es schon her, seit unserem Start am 11.01.2004. Es war bisher ein fantastisches Unternehmen durch Kontinente und deren Länder, mit Höhen und Tiefen, mit Freud und Leid. Wir durchreisten unglaubliche Landschaften, begegneten den verschiedensten Kulturen und Menschen. Fanden Freunde. Und nun geht's ab 11. Januar 2011 ins 8. Reisejahr, es wird unser letztes sein auf unserem langen Weg "Lebenstraum Weltreise" und wahrscheinlich auch eines unserer aufregendsten…. Seit 5 Wochen bereisen wir nun Indien und erlebten dabei die heißesten Adrenalin- Schübe. Wir befinden uns gerade am südlichen Cape Comorin, haben 2307 Km bisher in Indien zurückgelegt und sind immer noch dabei, uns zwangsläufig an das unglaubliche Indien anzupassen.


Unsere bisherige Reiseroute,
Freunde wir kommen!!! Unser Kompass steht auf Nordwest….

Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter, mit Simba im Herzen.
© by Reckfilm


Our life dream world goes on. withs Simba in the heart.
© by Reckfilm


Nuestra vida va en mundo de ensueño. con Simba en el corazõn.
© por Reckfilm

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