Reiseberichte

Vorbereitung | Abschied | Spanien | Afrika | Südamerika | Mittelamerika | Nordamerika | Asien | Australien?

Asien: Südkorea (09.11.09 - 26.11.09)
Asien: Thailand Teil 1 (26.11.09 - 11.01.10)
Asien: Kambodscha (11.01.10 - 21.01.10)
Asien: Thailand Teil 2 (21.01.10 - 18.03.10)
Asien: Malaysia (18.03.2010 - 06.06.10)
Asien: Thailand Teil 3 (06.05.10 - 26.10.10)
Asien: In Memory of Simba (03.08.2010)
Asien: Malaysia Teil 2 (26.10.2010 - 27.11.2010)
Asien: Indien Teil 1 (27.11.2010 - 11.01.2011)
Asien: Indien Teil 2 (11.01.2011 - 03.03.2011)
Asien: Indien Teil 3 (08.03.2011 - 28.04.2011)
Asien: Nepal (28.4.2011 - 26.5.2011)
Asien: Iran (08.06.2011 - 16.07.2011)

Asien: Nepal
(Von Nepal durch Indien, nach Pakistan)

nach oben| zurück zu Aktuell| zurück zu Galerie



Reiseroute: Nepal, Indien, Pakistan, 4 231 Km


Durch Nepal fuhren wir 1406 Km

Einreisebestimmungen:
Für Deutsche: Das Visum bekommt man an der Grenze, 100.- US-Dollar für 3 Monate, Verlängerung ist in Pokhara oder Kathmandu problemlos möglich, zur Z. max. 5 Monate.

Das wichtigste Fortbewegungsmittel in Nepal sind die eigenen Beine.

Aufenthaltsdauer: 28.4. 2011 bis 26.5.2011


Dieselpreis (4.6.2011):1 Liter 0,85.- €
Benzin / Super: 1 Liter 0,96.-€
KM Stand bei Einreise Nepal (Sunauli): 253 170 Km
KM Stand bei Ausreise Nepal (Banbasa): 254 576 Km
Gefahrene Km seit Beginn unserer Weltreise: 226 599 Km

In Nepal gilt Linksverkehr!

Achtung: Nepal pflegt stetig seine "Streikkultur",
die oft tagelang andauern kann, deshalb sollte man darauf achten, dass man immer genügend Sprit dabei hat und jede Gelegenheit nützt, um nachzutanken. 1000.- Nepal Rupie - Vorder-und Rückseite - entsprechen etwa 10.- €

Nepal das Trekking- Land, ist ein Paradies für Bergsteiger und Naturfreaks die hoch hinaus wollen. Nichts für 4x4 in unserer Größe. Um das Land mit seiner atemberaubenden Natur zu erkunden nimmt man am besten den Rucksack und seine eigenen Beine.

Eigentlich hatten wir nicht vor lange Wanderungen in der Bergwelt zu unternehmen, denn außer dem schweren Rucksack müssten wir auch noch unsere fortgeschrittenen Jahre tragen. Der Hauptgrund war, dass wir wegen unserer auslaufenden Visa aus Indien ausreisen mussten und zum anderen wollten wir unsere Pässe nach Deutschland schicken, um in Berlin auf der Pakistanischen Botschaft ein Transit- Visa zu erhalten. In Indien war das Versenden von Pässen schlicht weg verboten, jegliche Post wurde elektronisch durchleuchtet. (siehe Bericht Indien Teil 3)

nach oben

Do.28.04.2011

Sunauli- die Grenze zu Nepal


Das staubige Sunauli, ist der Grenzort zwischen Indien und Nepal.

Am Indien Border erhielten wir innerhalb von fünf Minuten unsere Ausreisestempel und verabschiedeten uns bei den sehr freundlichen und liebenswerten Inder.

Kaum waren wir ein Stück weitergefahren winkten uns schon am Eingangstor die Nepal- Immigration Officer zu. Zuerst wurden all unsere Daten sorgfältig in ein Buch eingetragen, danach folgte die Ausstellung unserer Visa. Innerhalb von 5 Minuten waren sie in unsere Reisepässe eingeklebt und erlaubten uns einen drei monatigen Aufenthalt in Nepal. Nach einer netten Unterhaltung hatten wir dann 200.- US$ an Gebühren los, wobei alles sehr freundlich und Korrekt ablief. (Das waren die höchsten Visa-Gebühren auf unserer Weltreise).

Eine innere Fahrzeugkontrolle umgingen wir dadurch, dass wir auch bei den freundlichen Zöllnern unsere Indien- Rupies und die ersten Dollar-Scheine wechselten. Auch dieser Deal verlief zu denselben Konditionen wie an den Wechselstuben. Kurz nach der Grenze übernachteten wir wieder bei freundlichen Leuten an einer Tanke.

nach oben

Fr. 29.04.2011

Abgesehen vom Grenzort,

war alles in Nepal wesentlich sauberer als in Indien. Auch die Menschen waren anders, zwar neugierig aber dennoch distanzierter als ihre Nachbarn. Kurz nach einer fruchtbaren Ebene ging's entlang der Terrassenfelder Bergwerts in Richtung Pokhara.



Leckere Speisen in den kleineren Dörfer ersparten Rita manchmal das Kochen.


Heute schafften wir auf schlechter Straße, mit zwangsläufigen Straßensperren an Baustellen und Erdrutschen, die ersten 150 km. In einem Waldweg fanden wir einen Platz für die Nacht.

nach oben

Sa. 30.04.2011

Pokhara war unser heutiges Tagesziel,
das wir ohne Nennenswerte Ereignisse am Nachmittag erreichten.


Am Phewa Lake, entlang der Touristenmeile, wollten wir an einer Ausbuchtung parken, um in einem kleinen Supermarkt unseren nötigen Proviant einzukaufen. Kaum ausgestiegen stand schon die Polizei da und schickte uns weg, angeblich sollte ein Umzug mit geschmückten Wagen stattfinden, in Wirklichkeit wurde versucht, ab 16 Uhr die Einkaufs- Straße frei von Fahrzeugen aller Art zu halten, um die Touris ungestört in den unzähligen Shops einkaufen zu lassen. Das fanden wir ja OK, unseren Einkauf erledigten wir dann eben in einem anderen kleinen Supermarkt.

Ein freundlicher Passant machte uns auf einen etwa 6 Km entfernten Overlander Campingplatz aufmerksam, den wir auf einer teils sehr schlechten Erdpiste gegen Abend erreichten. Wir hatten es schon fast geahnt, dass wir dort Petra und Stepfan, die wir in GOA kennen lernten, hier antreffen werden….und so war es auch.

Eigentlich wollten wir nur kurz bleiben um dann nach Khatmandu weiter zu fahren, aber bei so netten Nachbarn bleibt man dann eben etwas länger.


Overlander - Camping - Platz in Pame /Pokhara. Er liegt gleich hinter dem Dorf Pame inmitten eines Tales von Reisfeldern.


Mit Ochsengespann und Holzpflug werden die kleinen Reisfeldparzellen bearbeitet


nach oben

So. 1.5.2011

In Pokhara waren

die meisten Geschäfte auch sonntags geöffnet, deshalb wollte ich gleich am frühen Morgen in einen kleinen klapprigen Bus einsteigen, um in die Stadt zu fahren, aber der war voll bis zum letzten Stehplatz. Ich bekam vom "Schaffner" noch einen Sitzplatz auf dem Dach zugewiesen, der schon von Nepalesen und einigen Ziegen fast voll besetzt war. Ich zog es vor unten zu bleiben und als "Trittbrettsurfer", halb im freien hängend, die 30 minütige Fahrt in die Stadt mitzuerleben.

Mein erster Weg war in Pokhara die "Ncell" Centrale (bei uns Telecom) Dort besorgte ich mir einen USB-Stick, dazu eine Simcard mit einem Guthaben von 1 GB um mit meinem Laptop ins Internet zu kommen. Für dessen Erwerb musste ich mir zuerst ein Passbild besorgen und in einem Shop meinen Reisepass Kopieren. Als ich dann das dazugehörige Formular ausgefüllt hatte, war da noch eine finster dreinschauende Sicherheits-Polizistin, die führte meinen linken Daumen auf ein Stempelkissen und nahm den ersten Daumenabdruck, dann war der rechte dran.

Ich wollte schon beim Ausfüllen des Formulars auf diese Prozedur verzichten, aber ohne diese "Sicherheitsmaßnahmen" keine Simcard und kein Internet. Vollbepackt mit 2 Einkaufstüten wartete ich auf den Bus. Die erste und zweite Mitfahrgelegenheit musste ich wegen Platzmangel an mir vorüberziehen lassen. Hat man mit dem Bus bis 14 Uhr noch nicht die "Heimreise" angetreten, konnte man davon ausgehen, dass der tägliche Nachmittagsregen kein einziges Kleidungsstück trocken ließ und so erging es mir dann.

Gerade als der Regen anfing stoppte wieder ein voll besetzter Kleinbus. Dieses Mal musste ich mit. Meine zwei Einkauftüten nahm mir eine freundliche Nepalesin ab die dann irgendwo im Bus verschwanden. Dann nahm ich den einzig freien Platz auf dem Trittbrett wieder als "Surfer" ein, dieses mal aber im vollen Regen.

Die Freiluftdusche hat nach Pame über 45 Minuten gedauert bis ich mit klammen Fingern meine zwei unversehrten Einkaufstüten aus dem Bus gereicht bekam, 200 Meter weiter war ich wieder Zuhause auf unserem Campingplatz.


Ein täglicher Nachmittags-Regen verwandelte den Platz oft in eine Seen-Wiese.


Neben unserem Platz eine "Mantis Religiosa" (Gottesanbeterin) auf Beutejagd. Am nächsten Tag legte sie in ihren selbst gemachten Kokon über 150 Eier, es war schön zu beobachten und erinnerte mich an unseren früher gedrehten 16 mm Dokumentarfilm " In den Fängen der Beterin", der national und international ausgezeichnet wurde.

nach oben

Mo. 2.5.2011


Heute hatte ich mit der Agentur "Visa Centrale Berlin" telefoniert und sie um die Erledigung unserer Pakistanischen Visa gebeten. Alles kein Problem hieß es aus der weiten Heimat, was ich brauchte waren nur die Formulare aus dem Internet, die ich mir dann am nächsten Tag ausdrucken ließ.

nach oben

Di. 3.5.2011


Nun war uns klar, dass wir auf diesem Platz noch etwas länger bleiben mussten. Unser Quad-Bike bekam wieder einmal seinen berechtigten Einsatz. Mit den notwendigen ausgefüllten Formularanträgen, je 2 Passbildern und unseren beiden Reisepässen fuhr ich zur DHL nach Pokhara und schickte alles zusammen per Einschreiben nach Berlin. Anhand einer Identitäts Nr. konnten wir täglich im Internet den momentanen Aufenthalt unserer Reisepässe verfolgen. Die Zeit drängte, denn unser Iran-Visa, das wir in New Delhi bekamen hatte ja nur eine beschränkte Gültigkeit für die Einreise. Um die Wartezeit auf unsere Reisepässe zu verkürzen machten wir einige Ausfahrten mit unserem Quad um Pokhara und den umliegenden Höhenzügen.


Ein Kleinbus blieb bei der Durchquerung des nahen Flusses stecken.


Ein Netzfischer


Unter uns Pokhara am Phewa Lake


Von den Höhenlagen um Pokhara hatten wir einen schönen Blick auf das gewaltige Annapurna Massiv, sofern es die Wolken zuließen.


Im Hochland um Pokhara Begegnungen mit sehr netten, freundlichen und interessierten Menschen…



nach oben

Fr. 20.5.2011

Spannend verfolgten wir schon seit Tagen

unsere Pässe im Internet, die wieder von der Visa- Agentur Berlin auf die Reise nach Nepal geschickt wurden. Gegen Mittag fuhr ich zur DHL nach Pokhara und da lag schon unsere Briefsendung auf dem Tisch. Die Bearbeitungszeit mit Hin-und Rücksendung über die Visa - Centrale Berlin dauerte insgesamt 17 Tage und ist super gelaufen. Die Bearbeitungszeit auf der Pakistanischen Botschaft dauerte nur 4 Tage, die andere Zeit blieb auf der "Strecke".

Unser nächster Besuch war jetzt die Indische Botschaft in Kathmandu.

nach oben

Sa. 21.5.2011

Unsere Abreise vom Overlander Camp in Pame

viel uns nicht allzu schwer, denn der tägliche Regen und das "Nichtstun" war nicht so unsere Sache. Von den 225 Km zwischen Pokhara und Kathmandu schafften wir heute die ersten 120 Km. Tiefe Schlaglöcher, verdrückte Fahrbahnen und eine länger anhaltende Straßensperre ließen uns nur langsam vorwärts kommen. Auf einem Hotelparkplatz etwa 100 Km vor Kathmandu übernachteten wir.

nach oben

So. 22.5.2011

Wie ich anfangs erwähnte, besitzt Nepal eine "Streikkultur"

die auch ständig gepflegt wurde. Dabei sind Straßensperren landesweit täglich einzukalkulieren. So war Kathmandu an diesem Wochenende eine Autofreie Zone. Nur vereinzelt fuhr manchmal die Polizei, der Krankenwagen oder fahnenbestückte Streikfahrzeuge. Was sich auf der Straße bewegte waren die Menschen. Wenn man Glück hatte, war die Straße nur ein paar Stunden gesperrt, es konnten aber auch mehrere Tage daraus werden in denen man auch keinen Sprit bekam. Die Streiks richteten sich gegen die Regierung, uns gegenüber waren die Leute immer freundlich, haben sich sogar entschuldigt und ließen uns an Streiktagen auch immer weiterfahren.

Wichtig für Fahrten durch Nepal: Nachtanken wo immer es eine Gelegenheit gibt, wer weiß schon ob "Morgen" wieder gestreikt wird.

Mit etwas Geduld und netten Worten bekamen wir die Erlaubnis auf dem Swimming Komplex am Aussenring von Kathmandu zu übernachten. Hier standen wir auch relativ sicher bei eventuellen Übergriffen der Streikenden.

nach oben

Mo. 23.5,2011

Mit einem Blick auf die Straße stellten wir am Morgen fest; heute wird nicht gestreikt.

Nur zögernd begann an diesem Morgen der Verkehr, bis er dann gegen 10 Uhr fast zum erliegen kam. Aber in der Zwischenzeit standen wir schon auf dem Vorplatz der Indischen Botschaft, füllten unsere Transit-Visa-Anträge aus, warteten bis unsere gezogene Nummer aufgerufen wurde und gaben die ausgefüllten Formulare mit Lichtbild ab. Damit war der freundliche Beamte aber nicht ganz zufrieden, er wollte noch unsere Fahrzeugpapiere und das Carnet de Passage sehen, die ich ja nicht dabei hatte. Also lief ich 1,5 Km zum Fahrzeug zurück, machte von den Dokumenten unterwegs Kopien und es reichte gerade noch um kurz vor 12 Uhr unsere Anträge abzugeben. Danach hieß es, dass wir heute Nachmittag gegen fünf Uhr unsere Pässe mit dem Transit-Visa für Indien abholen könnten. Mit dieser bürokratischen Geschwindigkeit hatten wir nicht gerechnet und freuten uns, nun den Landweg von Nepal nach Europa angehen zu können. Nach Erhalt unserer Pässe fuhren wir nochmals zurück zum Swimming Komplex um zu übernachten.

nach oben

Di. 24.5.2011

Die 270 Km von Kathmandu nach Butwal

schafften wir heute ohne weitere Zwischenfälle. In einem kleinen Dorf, auf einem freien Platz sahen wir ein kleines altes und leer stehendes Krankenhaus. Kaum stellte ich meine Frage an einige neugierige Dorfbewohner, ob wir hier über Nacht stehen bleiben könnten, schon nickten sie mit ihren Köpfen und freuten sich, "Nachbarn" aus Deutschland zu haben. Am frühen Morgen, kurz vor unserer Weiterfahrt wurde ich noch von einem netten Mann zum Tee trinken auf seiner Terrasse eingeladen, die dazugehörende Zitrone pflückte er von einem Baum in seinem Garten. Dankend verabschiedeten wir uns von den netten Dorfbewohner.


Unser Nachtplatz vor einem alten Krankenhaus. Den Eingangsbereich benützten die Kühe als Schattenplatz.


Ein alltäglicher Anblick auf Nepals Straßen.

Zur Ausreise aus Nepal wählten wir den westlichen Grenzübergang Mahendranagar. Der Highway führt von Butwal aus durch einen Nationalpark mit einer wunderschönen Landschaft die wesentlich stressfreier war wie die auf der Seite Indiens.


Der westliche Grenzübergang Mahendranagar ging über eine schmale Dammbrücke auf der Moula Moula gerade so durch passte. Der Moped-Gegenverkehr verdrückte sich in einer " Ausweichniesche".p> Um Reifenprobleme auf dem langen Weg nach Europa aus dem Wege zu gehen riskierten wir keine weiteren Fahrten mehr über steinige Bergpisten. Unsere Reifen haben über die 10 000 Km durch Indien schon sehr gelitten und waren in unserer Größe in ganz Asien nicht zu erhalten. Wir suchten den direkten Weg an die Pakistanische Grenze.

nach oben

Do. 26.05.2011

Transit durch Nord-Indien



(Transit = 770 Km)

Zahlungsmittel: In Indien die Rupie Stand 28.05.2011 1.-€ ca. 59,20.- INR

Wir kamen vom kleinen Grenzort Banbasa, im Westen von Nepal

KM Stand bei Einreise Indien (Banbasa) 254 576 Km
KM Stand bei Ausreise Indien (Atari 255 346 Km
Gefahrene Km seit Beginn unserer Weltreise 227 369 Km
In Indien gilt Linksverkehr!


Wir sind wieder in Indien, wie gewohnt…….Müll..Müll..Müll.. und mitten drin leben die Menschen… (da geht's dem Hund in der Bildmitte noch relativ gut, aber wo is er denn?)

Weil wir schon fast unser Jahres Kontingent von 180 Tagen in Indien ausgeschöpft hatten, wollten wir auf Nummer sicher gehen und beantragten in Kathmandu nur ein 5 tägiges Transit Visa, das wir auch problemlos erhielten. Es reichte vollkommen aus um die 770 Km bis zur Grenze Pakistans zurückzulegen. Dabei blieb uns noch genügend Zeit um ein weiteres Highlight Indiens zu besuchen.

nach oben

Mo. 30.05.2011

Amritsar,

ein fantastischer Ort, den man gesehen haben muss. Er beherbergt den heiligsten Schrein der Sikhs, den Goldene Tempel. Er ist nach dem Taj Mahal wohl das bekannteste und sehenswerteste Bauwerk Indiens. (Unser Hit ist aber immer noch der Kailash-Tempel in Ellora, Reisebericht Indien Teil 3)

Nachdem wir unsere Schuhe am Eingang abgegeben hatten, legte Rita ihr Kopftuch um. Ich bekam ein kostenloses orangefarbenes Tuch womit ich ebenfalls mein "Haupt" bedeckte. Als wir dann den eigentlichen Tempelbereich betraten, waren wir fasziniert vom Anblick des goldenen Tempels und den weißen umlaufenden Gebäudekomplexen. Harmonisch untermalt wurde der Rundgang über Lautsprechergesänge der hoch angesehenen Ragis, mit Zitaten aus dem heiligen Buch der Sikhs. Es war eine einzigartige Atmosphäre.


Wie ein riesiger Goldbarren schimmert der Tempel "Hari Mandir" inmitten des heiligen Teiches.


Etwas Schatten fanden wir unter den umlaufenden Gebäudearkaden


Pilger und Touristen auf dem Weg zum goldenen Tempel



Rita vor dem goldenen Tempel, sie hat sich nicht nur traditionsmäßig, sondern auch farblich mit den Einheimischen angepasst.



Ein stolzer Sikh……


Ein weitgereister Pilger hält seinen verdienten Mittagsschlaf


Es ist phantastisch anzuschauen wenn sich der goldene Tempel im Licht des Abends, auf dem umgebenden heiligen Wasser spiegelt.

Hier noch eine Übernachtungsmöglichkeit mit Stellplatz. Wir waren selbst nicht dort, haben die Adresse von Reisenden erhalten. Amritsar: Bandaris Guesthouse N 31°38,523' E 74°50,947'

nach oben

Di. 31.5.2011

Zum Grenzort von Attari

kommt man eigentlich aus zwei Gründen. Entweder man besucht die Grenzschließungszeremonie am Nachmittag, oder man passiert den einzigen Grenzübergang nach Pakistan. Wir kamen aus beiden Gründen. Der Grenzort liegt etwa 30 Km westlich von Amritsar entfernt an dem sich jeden Spätnachmittag kurz vor Sonnenuntergang indische- und pakistanische Soldaten zu einem außergewöhnlichen Zeremonie spektakel treffen. An diesem Ort werden langjährige politische Spannungen zwischen beiden Ländern regelrech vorgeführt. Wir durften als Ausländer im VIP-Bereich Platz nehmen.


Das "Grenztheater"

Die Jungen Soldaten liefen mit ihrem aufgestelltem "Hahnenkamm" herum wie aufgescheuchte Gockel. Ein "Einpeitscher" heizte mit patriotischen Sprüchen die Stimmung der Massen an, "Lange lebe Hindustan". Die Pakistanis auf der Tribünen Gegenseite antworteten gleichermaßen stimmungsgewaltig. Nun begannen die Hauptakteure, es waren meist junge Frauen die mit großen Fahnen zu den Grenztoren rannten um die Soldaten einzustimmen.


Aus der Wachstube kam ein Trupp Soldaten mit grimmigen Gesichtern, die mit einem stampfenden Stechschritt vor dem Publikum auf und ab lief. Mit wütenden Augen und geballter Faust ging's dann zum Grenztor. Die Tore wurden aufgeschoben, ebenfalls im Stechschritt kamen sich dann die beiden Kommandierenden Offiziere näher, tauschten einen Händedruck aus und salutieren vor den Fahnen.

Ein Hornsignal ertönte und die Flaggen wurden gemäß Protokoll langsam und immer auf gleicher Höhe eingeholt. Unter lautem Gejohle der einheimischen Besucher, (bis zu 10 000!) wurden dann beide Tore für die Nacht geschlossen.


Im Stechschritt ging's aufeinander los… Die Flaggen wurden gleichmäßig eingeholt.


Am nächsten Tag ging das Tor für uns auf, dann begann unser "Grenztheater".

nach oben

Mi. 1.6.2011

Ausreise Indien

Zwischen Indien und Pakistan gab es zu unserer Zeit keinen Fahrzeuggrenzverkehr (nur für Touristen). Die Zöllner hatten daher viel Zeit, um uns gründlich und schon fast provozierend zu kontrollieren. Angefangen hatte es schon mit der Ausstemplung unserer Pässe Wir waren die einzigen an der Imigrationstheke und sollten dann in einer "Gästeecke" platz nehmen. Außer sich über unsere Pässe lustig zu machen, geschah in der ersten halben Stunde überhaupt nichts.

Dann erschienen zwei Inder die ebenfalls über die Grenze wollten, sie nahmen neben uns Platz. Als sie mich fragten woher wir kommen, fing einer gleich mit "Hitlergeschichten" an. Desinteressiert schaute ich in die andere Richtung und als ich wortlos aufstand merkte er, dass ich an solch einer "Diskussion" nicht teilhaben wollte. Erleichtert kam dann der Aufruf, dass unsere Pässe jetzt abgestempelt waren. Nun kam Moula Moula dran.

Zuerst das Ausstempeln unserer Zolldokumente, dem Carnet de Passage, normalerweise eine Minutensache, es wurde eine Prozedur von über 2 Stunden. Der Inhalt des Dokuments wurde 4 x abgeschrieben. Einmal in ein dickes Buch und 3x jeweils auf einem Formular, die hatten einfach keinen Kopierer. Mit diesen Papieren begannen dann 2 Zöllner nervend unsere Fahrzeuge genauestens zu inspizieren und das bei der Ausreise!

Die Chassi-Nummer konnte man am Fahrzeugrahmen gut ablese, aber um die Motornummer mit den Dokumenten zu vergleichen sollte ich die Motorhaube heben. Um das zu bewerkstelligen hätte ich das Führerhaus ausräumen müssen, wozu ich 30 Minuten gebraucht hätte. Ich verweigerte diesen Akt.

Dasselbe geschah mit dem Quad-Bike. Um an die Chassi Nummer heranzukommen hätte ich es aus der "Garage" herauslassen müssen und das ginge nicht, erzählte ich den neugierigen Zöllnern, weil meine Seilwinde "defekt" sei. Sie beließen es ebenfalls bei der einfachen Besichtigung. Als dann gleich beide neugierige Zöllner in den Innenbereich wollten, stoppte ich sie und erlaubte nur einem unser " Haus" mit mir zu betreten, das wurde dann auch akzeptiert.

Nach 3 Stunden und 10 Minuten verließen wir, genervt von schikanierenden Kontrollen, das Incredible Indien: (Das unglaubliche Indien) Dieser Subkontinent war einfach ein einziges fantastisches Abenteuer !!!

Pakistan hieß uns herzlich Willkommen. NA JA !!! Liest man die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, dürfte man keinesfalls durch Pakistan reisen. Durch Informationen von "Insider" haben wir uns dennoch entschieden im Transit durch das Land zu fahren, wobei sich die eskortierenden Strecken durch Militärpolizei ständig, je nach politischer Situation und Laune des zuständigen Kommandanten änderten.

Pakistan,

war für uns wegen der politisch instabilen Situation nur ein Transitland.


Gefahren durch Pakistan 2 055 Km
Davon etwa 800 Km unter Militär - Eskorte

Reiseroute:
Atari, Wagha, Lahore, Okara, Multan, Bahawalpur, Uch, Sukkur, Shikarpur, Quetta, auf der NH 40 nur mit Polizei-Begleitung nach Nushki, Dalbandin, Nokundi, Taftan

KM Stand bei Einreise Pakistan (Wagha) 255 346 Km
KM Stand bei Ausreise Pakistan (Taftan) 257 401 Km
Gefahrene Km seit Beginn unserer Weltreise 229 424 Km

In Pakistan gilt Linksverkehr!
Man benötigte keine Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug.


1000.- Pakistan Rupien, entsprechen etwa 8.- Euro

Das Visum haben wir uns mit DHL auf der Pakistanischen Botschaft in Berlin besorgt. Bearbeitungszeit mit Hin-und Rücksendung über die Visa - Centrale Berlin dauerte 17 Tage und ist super gelaufen. (siehe oben bei Nepal)

"Dieselsteuer" oder ähnliche Bakschisch-Gelder haben wir durch das ganze Land nicht bezahlt! Wir hatten Diesel in Indien so gefüllt, dass wir noch etwa 500 Km in den Iran kamen. (bis Bam). Dort gab es wieder Diesel, den Liter zu 0,09.- € !!!! Es handelt sich hierbei um keinen Schreibfehler.

nach oben

Mi. 1.6.2011

Die Einreise am Check Point Wagha,

verlief überaus freundlich. Unsere Pässe und das Carnet wurden in wenigen Minuten eingestempelt. Ein ziviler Zöllner checkte Moula Moula. Im Aussenbereich wollte er das Quad sehen und im Innenbereich interessierte er sich für unsere Kühlbox. Er fragte mich nach Alkohol und Schweinefleisch, denn die Einfuhr ist strengstens verboten, hieß es! Dann musste ich die Sitzklappe heben, " da befinden sich beidseitig unsere Wassertanks", erklärte ich ihm. Auf eine weitere gründliche Kontrolle hat er bewusst verzichtet. Eine Klappe weiter und wir hätten eventuell große "Probleme" bekommen. Kurz vor der Abfahrt zeigte mir der geschäftstüchtige Zöllner dann ein Bündel Geldscheine und meinte dass ich doch sicher Pakistanische Rupien benötige. Er bot mir einen sehr schlechten Wechselkurs an und meinte, dass er ja auf eine intensive Durchsuchung unseres Fahrzeuges verzichtet hätte und ich sollte doch dafür…… Na ja, ich wechselte 30.- US$ noch zu einem akzeptablen Preis und wir waren durch. Von anderen Reisenden hörten wir, dass sie zum Teil hohe Summen gezahlt hätten, warum auch immer, die genauen Gründe kannten wir nicht.


Pakistanisches KFZ Schild an der Front eines bunt geschmückten LKWs.

Gleich nach der Grenze, wir kamen aus dem staunten nicht heraus:
Keine Kühe mehr auf der Straße, Kein Müll, keine spuckenden Menschen, das Chaos Indien wich einer scheinbar geordneten Ordnung, alles sauber und vor allem ein geregelter Verkehr, wenn es Autos gab.

Auf einer super "Geister-Autobahn", fast ohne Fahrzeuge, fuhren wir um Lahore herum, mit über 7 Mill. Einwohner die zweit größte Stadt Pakistans.


Und dann, wir trauten fast unseren Augen nicht, neben dem Highway an einem Eingangstor die Deutsche Flagge neben der Pakistanischen, wir standen vor dem Einkaufszentrum "METRO", gerade vor einem Monat mit deutschem Management eröffnet. Der stundenlange Einkauf (mit Tageskarte) war ein Fest für all unsere Sinne… und das in Pakistan!


Gleich nach der Grenze in Pakistan: Moula Moula unter Deutscher Flagge! bei Metro.

Auf dem Highway 5 umfuhren wir Lahore weiter in Richtung Südwest. Gegen Abend fanden wir im Vorort Johar Town neben dem Restaurant Caspian Sea in einer Sackgasse, die als Parkplatz diente, unseren idealen Nachtplatz. Ich fragte den Besitzer des Restaurants, ob wir hier über Nacht stehen bleiben konnten. Als Antwort lud er uns zum Essen ein. Wir bekamen eine Pakistanische Delikatesse: Der Kellner brachte uns auf einem Tablett je ein halbes gegrilltes Hähnchen mit Curryreis und Sauce in unser Fahrzeug. Zur Nachspeise gab es noch je einen Eisbecher, und das alles kostenlos. Super nette Leute !!! Wir waren total überrascht.


Ein Pakistanisches Nationalgericht; gegrilltes Huhn mit Curryreis und süß-saurer Sauce, schmeckte sehr lecker.

nach oben

Do. 2.6.2011


Heute schaften wir eine Strecke von 270 Km bis Multan. Bei einer kurzen Rast auf einem LKW Rastplatz staunten wir über die geschmückten "Könige" der Landstraßen.


LKW-Transporter aufgemotzt wie Zirkuswagen. Moula Moula kam sich richtig nackt vor….

Nach meinen Aufnahmen von diesem bunten Truck kam ein "Ziviler" auf mich zu und warnte mich vor weiteren Fotoaufnahmen in dieser Region. Ich fragte nach dem Grund, und bekam zur Antwort, dass etwa ein Kilometer weiter eine Militärkaserne wäre und in dieser Region das Fotografieren und vor allem das Filmen unter Gefängnisstrafe stehe. Zuwiderhandlungen werden mit einem langen Gefängnisaufenthalt bestraft. Ab jetzt habe ich nur noch, teils verdeckt, aus der "Hüfte geschossen", aber unter diesen Umständen machte das Fotografieren keinen Spaß mehr, obwohl es sagenhafte Motive gab. Dieser Platz war unangenehm und wir fuhren eine Tankstation weiter für die Übernachtung.


Unter bunten "Könige" der Landstraßen in Pakistan

nach oben

Fr. 3.6.2011


Auf dem sehr gut ausgebautem Highway N5 kamen wir heute gut voran. Von Multan bis kurz vor Sukkur. Wir wunderten uns nur, weshalb wir ohne polizeilichen Begleitschutz eine so lange Strecke fahren durften. Wie es sich aber immer wieder zeigte, war es nur eine "begrenzte" Freiheit. Immer wieder beobachtete ich Fahrzeuge die uns in gebührendem Abstand, mit unserer Reisegeschwindigkeit folgten. An den Polizei Checkpoints wurde dann abgewechselt. Dieser "unsichtbare" Begleitschutz konnte uns nur recht sein.


Straßenbegegnungen…


Das ging mal wieder daneben: Fernfahrer Alltag in Pakistan


Beladen bis an den Rand des Möglichen.


Ein "Glücksritter" auf dem Weg in den Iran. Das zulässige Gesamtgewicht interessiert hier niemand.


Darunter verbarg sich ein vollbesetzter Mitsubishi Minibus

Gerade an einer "Übernachtungs-Tankstelle" angekommen, stand schon die Highway Polizei bei uns vor der Türe, aber nicht wegen einer Kontrolle, sondern sie luden mich ein zum Tee trinken. Sie waren sehr neugierig und fragten ständig, wie wir über die Pakistani denken. Über ihr gutes Englisch wunderte ich mich. Wir hatten immer das Gefühl, als wenn sie nach der Ermordung von "Bin Laden", in ihrem Land, etwas gut zu machen hätten.


Reisende durch Pakistan

nach oben

So. 5.6.2011

Es war brütend heiß,

als wir Sukkur in Richtung Quetta verließen. Nach der Stadt begann das breite Tal über den Indus-Fluss der bei sintflutartigen Regenfällen im August 2010 kilometerweit über die Ufer getreten war. An verschiedenen Stellen mussten Deiche am Indus geöffnet werden, um eine Gefährdung der Staudämme zu vermeiden. Dadurch wurden ganze Landstriche, die nicht direkt am Indus lagen, überflutet. Dabei kamen über 1.800 Menschen ums Leben, fast 2 Millionen Häuser wurden zerstört oder beschädigt, ganze Städte und Dörfer mussten evakuiert werden.


Die Instandsetzungen auf der A02 in Richtung Quetta waren bereits abgeschlossen, doch immer wieder sahen wir am Rande Zeltdörfer von Menschen denen außer ihr Leben nichts geblieben ist.


Die Straße nach Quetta wurde als Damm erhöht


Die erste Ernte nach der verheerenden Überschwemmung


Oben auf den Bergen wurde es bedeutend kühler aber auch gefährlicher.


Kurz vor Quetta, eine hoch explosive Situation:
Ein angeschossener Treibstofflaster brannte schon stundenlang. Aus drei Einschusslöchern zischte das brennende Benzin wie aus einem Flammenwerfer auf den Asphalt, keinen störte es, man fuhr eben über eine kleine Umleitung daran vorbei. Nach meinen Aufnahmen erschien ein Feuerwehrauto, besetzt mit zwei Mann, die es absolut nicht eilig hatten. Sie ließen das Fahrzeug noch etwas abbrennen und löschten es dann.

Auf dem weiteren Weg nach Quetta veränderte sich nicht nur die Landschaft sondern auch die Mentalität der Menschen. 17 km vor Quetta war die Straße gesperrt, wir standen vor einer Polizeikontrolle. Man begrüßte uns sehr freundlich und hieß uns willkommen. Ich fragte gleich nach einem sicheren Übernachtungsplatz und wir bekamen einen hervorragenden Stellplatz gleich nebenan vor der Polizeiwache, die aussah wie ein kleines Schlösschen mit 2 Wachtürmen. Vom Kommandant wurden wir per Handschlag begrüßt und willkommen geheißen. Nachts waren wir von Hunden, die wir noch am Abend fütterten, bestens bewacht.

nach oben

Mo. 6.6.2011

Nach langer Zeit

verbrachten wir wieder eine hervorragende kühle Nacht.


Übernachtung bei einem "Polizeischlösschen".

Am Morgen bekamen wir ein Fahrzeug mit Fahrer und bewaffnetem Begleitschutz nach Quetta zugeteilt. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir unsere Bodyguards und durften uns ohne sie nicht mehr frei bewegen. Auf Schritt und Tritt haben sie uns nun begleitet. Kurz vor der Abfahrt besprachen wir noch unser weiteres Vorhaben. Also, zuerst mussten wir zur Bank um Dollars zu wechseln, danach zum Einkaufen in einen Supermarkt und dann noch an eine Tankstelle um den Benzinkanister für unseren Generator zu füllen.

Wir fuhren zur Bank, in die ich von einem Polizisten mit seiner "Kalaschni" begleitet wurde, danach hielten wir an einer Polizeikaserne. Unser nächster weg zum Supermarkt war wohl nicht so gefährlich und wir bekamen einen Polizisten mit Sprechfunk und einem Revolver bewaffnet, der uns mit seinem Moped durch die Stadt vorausfuhr. Irgendwann blieb er mit seinem Töff Töff stotternd am Straßenrand stehen, der Sprit war alle. Ich stieg aus und wollte ihm mit meinem Benzin weiterhelfen, das durfte er aber nicht annehmen. Aus "Sicherheitsgründen" musste ich wieder einsteigen und sah wie der arme Kerl den Kickstarter immer wieder ohne Erfolg durchgetreten hat. Ein kurzer Sprechfunk und seine beiden Kollegen kamen ebenfalls mit dem Moped um ihn "abzuschleppen". Der Soziusfahrer reichte ihm die Hand und im Schlepptau ging's zum Einkaufsladen.


Unsere Bodyguards; einem Moped Begleiter ging der Sprit aus, ein anderer nahm ihn in Schlepptau, wir folgten den "Jungs".

Am Supermarkt angekommen, stand schon der Wachwechsel, mit gepanzertem Fahrzeug bereit. 2 Mann folgten uns in das Geschäft, der dritte blieb Schussbereit an der Türe stehen. Nach unserem Einkauf verabschiedete ich mich von unserem netten Bodyguard der sich für den Ausfall seines Mopeds entschuldigte und meinte: "Pakistan and Germany best Frend"! dem konnte ich nur noch einen freundlichen Händedruck entgegensetzen. Leider durfte ich kein Foto von ihm "schießen".

In und ab Quetta waren Fotoaufnahmen nur noch teilweise nach erfragen möglich. Auf Filmaufnahmen habe ich bei eskortierenden Militäraktionen (fast) immer verzichtet. Nun hatte ich noch an der Tanke, die gleich neben dem kleinen Supermarkt war unseren Kanister mit Benzin zu füllen, bevor wir den weiten Weg von 680 Km, ohne Spritversorgung, an die Iranische Grenze zurücklegten. Kaum war der Kanister gefüllt, heulten Sirenen auf und die Tankstelle samt Supermarkt war von Militärpolizei in minutenschnelle umstellt und mit rotem Absperrband abgeriegelt. Nein nein, das galt nicht uns, anscheinend hat sich auf dem Areal ein Diebstahl abgespielt oder es wurde ein Raubüberfall vorbereitet, dem die Polizei zuvor kam.

Die Region gilt als Versteck von verschiedenen bewaffneten Gruppierungen. Vor allem in der Provinz Belutschistan, wo es seit Jahren immer wieder zu Entführungen von Ausländern gekommen ist. Hier verstecken sich unzählige Taliban-Kämpfer aus Afghanistan. Quetta wurde in der Zwischenzeit neben Kandahar im Süden Afghanistans, die Hochburg von Separatisten. Für uns wurde es höchste Zeit diesen Tummelplatz von Gesetzlosen so schnell wie möglich zu verlassen. Um schadlos aus dieser Stadt zu kommen bekamen wir wieder bewaffneten Begleitschutz, dieses Mal mit einem gepanzertem Militärjeep und 3 bewaffnete Polizisten.


Hier ging's schon professioneller zu; "Gepanzert" wurden wir aus Quetta eskortiert.


Am Ende der Stadt bekamen wir freie Fahrt um weiter nach 5 km auf die NH 40 zu kommen. Wir verfranzten uns. Landeten wieder bei der Polizei die uns auf den richtigen Weg brachte. Die Straße nach Nushki konnten wir ab Ortsausfahr Quetta alleine fortsetzten. Wir wunderten uns, dass man uns nun alleine ließ, aber das stellte sich bald anders heraus. Bei einem kurzen Stopp am Straßenrand hielt gleich das nachkommende Fahrzeug und forderte uns unverzüglich auf, weiter zu fahren und keinesfalls wieder zu stoppen, nur an den Polizei-stationen.


Nach Taftan noch 418 Km, Nokundi 290 Km

Unauffällig folgte uns mal ein Jeep, oder ein Zivilfahrzeug, besetzt mit einem Fahrer und einem "Kalaschnikowianer". Es war uns nicht unangenehm, vor allem nicht bei der Durchfahrt einiger unsicheren Bergregion.

nach oben

Di. 7.6.2011

Für Heute war Feierabend

Etwa 300 Km vor der Grenze in den Iran blieben wir an einem kleinen Checkpoint stehen. Die in Zivil gekleideten Polizisten freuten sich auf unseren Besuch. Eine nette Unterhaltung sorgte für Abwechslung.


Der Kommandant der Polizeistation.

Gegen Abend kam noch ein Fahrzeug an und parkte im Hof neben uns. Es war Sahra und Cedric aus Frankreich, die von Indien aus ebenfalls den gleichen Landweg wie wir nach Europa wählten.

nach oben

Mi. 8.6.2011


Gemeinsam mit Sahra und Cedric starteten wir frühzeitig mit der Eskorte in Richtung Westen.


Zwischendurch blies uns ein heißer Wüstenwind auf der Piste entgegen.


Auf den letzten 300 Km an die Iranische Grenze hatten wir auch im Wechsel immer einen Militärpolizisten bei uns an Bord. Wir konnten uns kaum mit ihnen verständigen. Sie sprachen und verstanden kein Englisch, sondern nur Urdu oder so was ähnliches. Sie waren aber immer sehr freundlich, nett und umgänglich und vor allem immer um unsere Sicherheit bemüht.


Transitverkehr mit Getreide zwischen Pakistan und dem Iran



Auf der Strecke von Quetta nach Taftan (680 km) gab es sehr viele Polizei CHECK- POINTS, an denen meistens unsere Eskorte wechselte.



Auch hier galt, Vorfahrt achten! Die letzen 20 Kilometer eine super Straße bis an die Grenze nach Taftan, ein Geschenk des Irans an Pakistan. x


Kurz vor der Grenze zum Iran: geschmuggelter Sprit in Plastikkanister.

Eigentlich haben wir uns durch Pakistan immer sicher gefühlt. Auch die Präsenz der unzähligen Militärpolizei, vor allem in Quetta, sorgte zwar für eine angespannte, aber dennoch sichere Atmosphäre.

Aber wie wir im Nachhinein erfuhren kann die gefühlte Sicherheit auch sehr trügerisch sein!

WARNUNG:

Schweizer Ehepaar in Pakistan von Bewaffneten entführt.
Freitag, 1. Juli 2011, 19:18 Uhr
Drei Wochen nach unserer Durchreise erfuhren wir über Internet, dass ein Schweizer Ehepaar aus Bern, in der Provinz Baluchistan, von Taliban aus einem Hotel während dem Nachtessen entführt wurden, bis heute 16. Aug. 2011 fehlt von ihnen jegliche Spur. Ihr Auto wurde verlassen vorgefunden. (Im Internet: Google: "Entführung in Pakistan", nachzulesen)

nach oben

Mi. 8.6. 2011

Für Heute war FeierabendDie Ausreise am Check Point Taftan

in den Iran verlief zwar schleppend aber…. Wie es weiter ging, im nächsten Bericht zu lesen. Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter, mit Simba im Herzen.
© by Reckfilm


Our life dream world goes on. withs Simba in the heart.
© by Reckfilm


Nuestra vida va en mundo de ensueño. con Simba en el corazõn.
© por Reckfilm

nach oben